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Das Erbe Sades in der Comédie humaine, p.20-81
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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Die vertu malheureuse als literarische Tradition
Ist Teil von
  • Das Erbe Sades in der Comédie humaine, p.20-81
Ort / Verlag
Stuttgart: J.B. Metzler
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Die Literatur dient im 18. Jahrhundert als Schule der Tugend. Die große Bedeutung, die der Liebe zur Tugend und der Abscheu vor dem Laster nun beigemessen wird, entstammt zwar der Ideologie des erstarkenden Bürgertums, wird vom Adel jedoch als Wert anerkannt und übernommen. In der zweiten Jahrhunderthälfte verbreitet sich eine realistische Schreibweise in den Romanen: die Helden werden entheroisiert, die Handlungen spielen zunehmend in der Gegenwart, Psychologisierung und Subjektivität nehmen weiter zu, oft wird in der ersten Person erzählt. Das Laster, gegen das die Tugend nicht mehr selbstverständlich siegt, steht verstärkt im Mittelpunkt der Beschreibung. Die Romanautoren müssen sich dementsprechend nicht nur gegen Unwahrschein-lichkeits-, sondern auch zunehmend gegen Immoralismusvonvürfe verteidigen. Während die Literatur, als Schule der Tugend, zunächst aus pädagogischen Gründen besonderen Wert auf die enge Verbindung zwischen Tugend und Glück gelegt hatte, wird dieses Konzept durch die vertu malheureuse gesprengt. Richardsons Clarissa ist das erste Hauptwerk des sich zunehmender Beliebtheit erfreuenden Themas der verfolgten Unschuld.1 Es findet in den Liaisons dangereusesvon Choderlos de Laclos einen weiteren Höhepunkt. Zwar wird in diesem Roman das Böse noch bestraft, doch die Tugend im Diesseits für ihr Verhalten nicht mehr belohnt. Zu ihrer Verteidigung weisen die Vertreter dieses Konzepts zumeist auf den moralischen Nutzen ihrer Werke hin: Man müsse das Böse realistisch schildern, um es erkennen und ihm entgegentreten zu können.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISBN: 3476452271, 9783476452276
DOI: 10.1007/978-3-476-04319-1_2
Titel-ID: cdi_springer_books_10_1007_978_3_476_04319_1_2
Format

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