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Die Probleme der Wiedergabe der formalen Richtigkeit waren schon immer, wenn Künstler sich um die Theorie ihrer Kunst bemühten, die Gegenstände eifrigster Untersuchung geworden Aber bei Mander finden sie eine auffallend geringe Berücksichtigung. Die Perspektive wird überhaupt nicht behandelt, obgleich Lionardo ausführlich auf sie eingegangen ist, sondern er gibt nur in einer Marginalnote am Schlusse des letzten Kapitels einen kurzen Hinweis auf zwei Bücher (P. Coeck und Blum),in denen sich der Schüler über dieses wichtige Gebiet informieren könne. Selbst die Proportion, von deren Wichtigkeit er doch überzeugt war, wird nur äusserst dürftig behandelt; aus welchem Grunde kann nicht ohne weiteres gefolgert werden. Sei es, dass Mander überhaupt nur geringe Lust zu eigener theoretischer Gedankenarbeit gehabt hat, sei es, dass er sich nicht die nötige Zeit zur Durcharbeitung genommen hat, sei es, dass er von der Unmöglichkeit eine befriedigende Lösung zu finden überzeugt war. Waren doch auch seine Vorgänger Alberti, Lionardo und Dürer in ihren praktischen Versuchen ohne Erfolg geblieben, und hatten die beiden letzten dazu noch ihrer Meinung schriftlich Ausdruck gegeben, dahingehend, dass die Vielgestaltigkeit der äusseren Erscheinungswelt kaum auf eine allgemeingültige Formel gebracht werden könne 59).