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Chancen und Grenzen der Industrialisierung von IT-Services
Ist Teil von
Strategisches IT-Management, p.253-278
Ort / Verlag
Wiesbaden: Gabler
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
„Die Industrialisierung ist tot. Es lebe die IT-Industrialisierung!“ Der Begriff der Industrialisierung steht gemeinhin für den fundamentalen Wandel von der Agrar- hin zur Industriegesellschaft, d. h. vom primären zum sekundären Sektor. Vielfach wird in diesem Zusammenhang auch von der industriellen Revolution gesprochen. Seit 1970 allerdings nimmt die volkswirtschaftliche Bedeutung des industriellen Sektors zu Gunsten des Dienstleistungssektors (tertiärer Sektor) ab.1 Als Nachweise hierfür sollen einerseits die Entwicklung der Erwerbstätigenzahlen sowie andererseits die Veränderung der Bruttowertschöpfung herangezogen werden: Im Jahr 2005 waren 72 % der Erwerbstätigen im tertiären Sektor tätig, was einen Anstieg gegenüber dem Jahr 1991 von 13 % bedeutet. Im gleichen Zeitraum stieg der Beitrag des tertiären Sektors zur Bruttowertschöpfung Deutschlands von 62 % auf nahezu 70 % an.2 Hieraus ließe sich folgern, dass die Industrie- durch die Dienstleistungsgesellschaft fast vollständig abgelöst wird, der Prozess der Industrialisierung somit beendet und die Prinzipien der Industrialisierung nicht mehr in dem Maße relevant wären. Diese Schlussfolgerungen sind jedoch falsch. Beispielsweise prägen industrielle Fertigungsprinzipien vor dem Hintergrund des nach wie vor existierenden Kosten- sowie Ertragsdrucks gegenwärtig die strategische Ausrichtung im deutschen Kredit- und Versicherungsgewerbe als bedeutender Wirtschaftsbereich des tertiären Sektors. Es geht angesichts der Notwendigkeit zur Fokussierung auf die Kernkompetenzen3 um die unternehmensspezifische Optimierung der eigenen Position innerhalb des strategischen Erfolgsfaktorendreiecks: Kosten, Qualität und Zeit.4