Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich. mehr Informationen...
Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland, p.504-507
Ort / Verlag
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Die Gründung der Republikaner als eine neue Partei „rechts der Mitte“ ging im November 1983 von Bayern aus. Nach parteiinternen Auseinandersetzungen wurde F. Schönhuber 1985 Vorsitzender der Partei. Im Oktober 1986 erreichten die Republikaner bei den bayerischen Landtagswahlen überraschende 3,1% (→ Land Bayern). Bis zur Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus im Januar 1989 (7,5%) (→, Land Berlin) erzielte die Partei in den übrigen drei Landtagswahlen, an denen sie sich beteiligte, nur sehr bescheidene Ergebnisse. Erstmals seit den kurzfristigen Erfolgen der NPD → Splitterparteien) Ende der 60er Jahre gelangte mit den Republikanern in Berlin wieder eine Rechtspartei in ein Landesparlament. Dieser Erfolg fand seine Fortsetzung in der Europawahl vom 18.6.1989, in der die Republikaner bundesweit 7,1% der Stimmen erzielten. Ihre höchsten Stimmenanteile lagen im Süden der BRD (Bay. 14,6% und Bad.-W. 8,7%) (→ Land Baden-Württemberg). Bei den weiteren Landtagswahlen der Jahre 1990 und 1991 und insbesondere bei der Bundestagswahl vom 2.12.1990 mit 2,1% blieben die Republikaner weit hinter ihren eigenen Erwartungen und ihren proklamierten Zielen zurück. Die hohen Erfolge in der Landtagswahl vom April 1992 in Bad.-W. (10,9%) und auch der DVU in S.H. (→ Land Schleswig-Holstein) (6,3%) deuten jedoch darauf hin, daß der Aufschwung rechtspopulistischer Protestparteien unter den besonderen Bedingungen des deutschen Vereinigungsprozesses zwar ins Stocken, nicht aber zum Stillstand gekommen war.