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Der Beitrag entwickelt eine theoretische Perspektive auf Medienpolitik und stellt Legitimität in den Mittelpunkt. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass zu medienpolitischen Auseinandersetzungen immer auch Kämpfe um Legitimität gehören und Akteure die Wirkung von Legitimität nutzen wollen, um Einfluss auf medienpolitische Regelungen zu nehmen. Gestützt auf den Neo-Institutionalismus und die Strukturationstheorie von Anthony Giddens wird ein analytisches und dynamisches Legitimitätsverständnis entwickelt, das öffentliche Debatten in den Mittelpunkt stellt und die mit Aufbau, Erhalt und Aberkennung von Legitimität verbundenen Prozesse als Zusammenspiel von Akteuren und Strukturen modelliert. Dieses Zusammenspiel wird als strategische Bezugnahme auf und zugleich Wirkung von Erwartungsstrukturen verstanden. Es wird von der „Legitimationsgrammatik“, der Verteilung von Ressourcen und den Regeln der Medien strukturiert. Geltungsansprüche können vor allem dann wirksam werden, wenn sie in der medialen Öffentlichkeit sichtbar werden. Die Perspektive erlaubt es, Legitimitätsepisoden zu identifizieren, die Struktur von Legitimitätsaussagen zu untersuchen, nach den Gründen für den Erfolg von Legitimitätsstrategien zu fragen sowie den Eigeninteressen von Medienorganisationen nachzugehen.