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Wie viel Lehrerfortbildung ist für eine nachhaltige Implementation strategieorientierten Leseunterrichts nötig? Vergleich dreier unterschiedlich intensiver Fortbildungskonzepte
Vor dem Hintergrund, dass Lesestrategien im regulären Unterricht kaum gelehrt werden, wurde untersucht, welche Strategie einer Professionalisierung von Lehrkräften besonders positive Effekte verspricht, um eine nachhaltige Implementierung strategieorientierten Unterrichts zu bewirken. In einer Studie mit 75 Klassen der Jahrgangsstufen 5-7 wurden drei Treatments realisiert: In der Vergleichsbedingung (VB) wurde den Lehrkräften ein ausgearbeitetes Förderprogramm mit Wiederholungsbaustein zur Verfügung gestellt. In der Untersuchungsgruppe 1 (UG1) fanden ergänzend drei Fortbildungsnachmittage zur Reflexion der Programmdurchführung statt, während in der UG2 zusätzlich an weiteren drei Tagen eigenes Unterrichtsmaterial entwickelt wurde. Effekte der drei Bedingungen wurden über einen Zeitraum von 15 Monaten anhand von Schülertests (Leseverständnis, Lesestrategiewissen, Lesemotivation) und Lehrerbefragungen geprüft. Während in den beiden Untersuchungsgruppen UG1 und UG2 mittelfristig eine stärkere Verbesserung des Leseverständnisses als in der Vergleichsbedingung vorlag, konnte nur für die UG2 langfristig eine Überlegenheit im Hinblick auf das Lesestrategiewissen der Schülerinnen und Schüler sowie für die Einstellungen der Lehrkräfte zu strategieorientiertem Unterricht nachgewiesen werden. Die Befunde legen nahe, dass sehr aufwändige Fortbildungsmaßnahmen nötig sind, um die Effekte ausgearbeiteten Unterrichtsmaterials zu übertreffen. (ZPID).