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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Wendejahr 1959?: Die literarische Inszenierung von Kontinuitäten und Brüchen in gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten der 1950er Jahre
Ort / Verlag
Aisthesis Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • 'Wende' oder 'Wendepunkt', 'Sprung', 'Durchbruch', 'Zäsur' oder gar 'annus mirabilis' – kanonische Periodisierungen der deutschen Literatur der Nachkriegszeit sprechen dem 'Romanjahr' 1959 einen entscheidenden Schwellencharakter zu. Das Erscheinen von drei wichtigen Romanen – Günter Grass’ 'Blechtrommel', Uwe Johnsons 'Mutmaßungen über Jakob' und Heinrich Bölls 'Billard um halbzehn' – wurde bereits von den Zeitgenossen als Ende des Nachkriegs und als ein Wiederaufschließen Deutschlands an die Moderne empfunden. Mit einem halben Jahrhundert Abstand fragen die deutschen und italienischen BeiträgerInnen des Bandes nach der Plausibilität dieses Klischees. Den Relektüren kanonisierter Werke werden Studien über Inszenierungsstrategien im literarischen Feld, kulturhistorische Kontexte, internationale sowie innerdeutsche Einflüsse und Rezeptionsphänomene zur Seite gestellt. In der zweiten Hälfte der 50er Jahre stehen, so zeigt sich, zahlreiche politische und ästhetische Diskurse nebeneinander, die ab 1959 noch einmal an besonderer Dynamik gewinnen. Dabei zeichnen sich weitreichende Transformationsprozesse auf vielen Feldern – von der Postmoderne bis zur so genannten ›Vergangenheitsbewältigung‹ – ab, die erst im Verlauf der späten 60er Jahre als bestimmend erkennbar wurden. Matthias N. Lorenz/Maurizio Pirro: Einleitung. WendeJahr 1959? Eine deutsch-italienische Arbeitsgemeinschaft zu Kontinuitäten und Brüchen in der deutschsprachigen Literatur der 50er Jahre I Moderne Zeiten? Daniel Siemens: Von der bleiernen Nachkriegszeit zur Modernisierung im Wiederaufbau? Das gegenwärtige Bild der frühen Bundesrepublik in der Geschichtswissenschaft Fabian Lampart: Vom Verlust der Mitte zum Museum der modernen Poesie. Konzeptionen der Moderne in der deutschsprachigen Lyrik zwischen 1945 und 1960 II 1959 im Kontext Andrea De Petris: Das Godesberger Programm von 1959 und die Wende der SPD Juliane Wetzel: 1959 als ›Rückfall‹? Die Neue Antisemitismuswelle Torben Fischer: Affekt und Erinnerung. Die ›Kriegsfilmwelle‹ im bundesrepublikanischen Kino der späten 1950er Jahre III Beweisaufnahme: Evaluation des 'Romanjahrs' Anselm Weyer: 'Man kann sich modern geben'. Wie innovativ ist der Bestseller Die Blechtrommel? Viviana Chilese: '…quer über die Gleise.' Zu Uwe Johnsons Mutmassungen über Jakob IV Aneignungsverhältnisse: Wechselwirkungen zwischen der westdeutschen Literatur und dem Ausland Michele Sisto: Wendejahr 1962? Der Kampf um die deutsche zeitgenössische Literatur in Italien: Vermittler, Literaturauffassungen, Verlagsstrategien Maurizio Pirro: Dante bei Hans Erich Nossack Charis Goer: Neues aus dem Westen. Frühe Rezeption und erste Übersetzungen der Beat Generation in Westdeutschland V Das andere Deutschland: Kontrastfolie DDR Nicole Colin: 1959: Stunde Null der Brecht-Rezeption? Vom gelungenen Scheitern politischer Dichtung Martina Ölke: 1959 - Wendejahr Ost? Der Bitterfelder Weg und die Literatur der DDR Daniela Nelva: Die 50er Jahre in Autobiographien von DDR-Schriftstellern. Heiner Müller, Stefan Heym, Christa Wolf VI Inszenierungsstrategien: Akteure des literarischen Feldes Jens Birkmeyer: Paul Celan - Schnitt 1959. Lyrik in der Kältezone der Dialogsabotage Oliver Müller: Zivilisationsdebakel. Zu Arno Schmidts Roman KAFF auch Mare Crisium Matthias N. Lorenz: 'von Katz und Maus und mea culpa'. Über Günter Grass’ Waffen-SS-Vergangenheit und Die Blechtrommel als moralische Zäsur Zu den BeiträgerInnen Dr. Matthias N. Lorenz lehrt Germanistische Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld. Zuvor Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Lüneburg im Fachbereich Kulturwissenschaften; im Wintersemester 2009/10 Vertretung einer Professur für Neuere Deutsche Literatur an der TU Dortmund; im Herbst 2010 Hirschfeld-Mack-Gastprofessor an der University of Western Australia, Perth. Monografien: 'Auschwitz drängt uns auf einen Fleck'. Judendarstellung und Auschwitzdiskurs bei Martin Walser (Metzler 2005); Literatur und Zensur in der Demokratie. Die Bundesrepublik und die Freiheit der Kunst (Vandenhoeck & Ruprecht 2009). Dr. Maurizio Pirro lehrt Neuere Deutsche Literatur an der Universität Bari. Stipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung an der Universität Bielefeld von 2009 bis 2011. Monografien: Anime floreali e utopia regressiva. Salomon Gessner e la tradizione dell’idillio (Campanotto 2003); Costruir su macerie. Il romanzo in Germania negli anni Cinquanta (Graphis 2009); dazu Aufsätze über Ästhetik im 18. Jahrhundert, Kulturkritik um die Jahrhundertwende und Gegenwartsliteratur. 2011 erscheint das Buch 'Come corda troppo tesa'. Stile e ideologia in Stefan George (Quodlibet). DE
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISBN: 9783895288661, 3895288667
Titel-ID: cdi_preselect_ebooks_6012ec2a_0728_4c2d_8976_3915b0dd2d032957

Weiterführende Literatur

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