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Der Beitrag untersucht die posthumen Editionen der Gedichte Ludwig Höltys, die von den Mitgliedern des Göttinger Hains fast zehn Jahre nach der Auflösung der Gruppe erstmals herausgegeben wurden. Es wird gezeigt, wie die Schriften des verstorbenen Freundes durch die Herausgeber
in den Dienst der Selbsthistorisierung der Gruppe gestellt werden. In Zitaten, kompilierten Briefen und revidierten Gedichten wird der tote Autor so zum Sprechen gebracht, dass die Herausgeber sich in ihrer editorischen Tätigkeit durch ihn bestätigt und gerechtfertigt fühlen
können. Auf diese Weise entsteht ein Bild vom Göttinger Hain, das die literaturwissenschaftliche Wahrnehmung der Gruppe bis heute prägt.