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Ergebnis 16 von 2009

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Die (Re-)Produktion vergeschlechtlichter Subjekte in ambivalent-anerkennenden Wahrnehmungshandlungen von Lehrerinnen. Zentrale Vorannahmen und ausgewählte Ergebnisse einer rekonstruktiven Studie ausgehend von Fotogruppendiskussionen
Ort / Verlag
Erlangen-Nürnberg
Erscheinungsjahr
2019
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Beschreibungen/Notizen
  • Wenn das Jemandsehen ein Körpersehen ist, das wie das Bildersehen (mindestens) zwei Seiten hat: die Ansicht des Körpers, der gleichsam Trägermasse für etwas anderes ist, das auf diesen Körper verweist und darüber hinaus, auf ein Imaginäres - und zwar im Auge der Betrachter*in; dann stellt sich das vergeschlechtlichte Subjekt in Wahrnehmungshandlungen (überhaupt erst) her. Der vorliegende Beitrag untersucht Wahrnehmungshandlungen von Lehrer*innen rekonstruktiv-dokumentarisch ausgehend von Fotogruppendiskussionen. Es wird bezugnehmend auf Wolfgang Isers Fiktionstheorie und Judith Butlers Geschlechtertheorie die These entfaltet, dass Wahrnehmungshandlungen Akte des Fingierens sind und mit der Genderfiktion als Analyseeinstellung die sowohl normativ-generalisierte wie erfahrungsraumspezifische Relevanzsetzung von Geschlechtlichkeit rekonstruiert werden kann. Im Zentrum der Untersuchung steht der Erfahrungsraum Schule, denn die Schule ist in Deutschland diejenige Institution, die das familiale Individuum zum (gleichwertigen) Gesellschaftsmitglied macht bzw. machen soll und insofern eine machtvolle wie subjektivierende Aufgabe zu erfüllen hat. Schließlich werden kurz drei handlungsleitende Orientierungen von Lehrer*innen vorgestellt und eine daran anschließende Systematik, wie im Rahmen von Wahrnehmungshandlungen, 1. ein Jemand gesehen wird, 2. ein Gegenüber mit bestimmten Eigenschaften entworfen wird und wie 3. sowohl Betrachter*innen als auch Betrachtete in ein je bestimmtes Verhältnis zueinander treten, das für beide konstitutiv ist. Diese Systematik basiert auf Karl Mannheims Sinndifferenzierung einer jeden Kulturobjektivation: die 1. objektive, 2. ausdrucksmäßige und 3. dokumentarische Sinnebene. (Autor) In terms seeing someone is (only) a body vision. It has, like seeing an image, (at least) two sides: the view of the body, which is the carrier mass for something else that refers to this body, and beyond, to an imaginary - and that in the eye of the viewer*. In this case the gendered subject establishes itself in perceptual acts. This article examines the perceptual actions of teachers* in a reconstructive-documentary way based on photo group discussions. With reference to Wolfgang Iser's theory of fiction and Judith Butler's theory of gender, the thesis is unfolded that perceptual actions are acts of fictionalizing. With the gender fiction as an analytical attitude it is possible to reconstruct the normative-generalized as well as experiential-space-specific relevance of gender. The focus of the study is the experiential space school, because in Germany the school is the institution that turns the family individual into an (equal) member of society. The school has a powerful and subjectifying task to fulfil. Finally, three orientations for action of teachers* within the seeing of someone are briefly presented; followed by a system of how a person is seen (1), a counterpart with certain characteristics is designed (2), and both viewers* and observers* enter into a certain field of relation (3), which is constitutive for both. This system is based on Karl Mannheim's differentiation of meaning: the 1st objective, 2nd expressive and 3rd documentary level of meaning.

Weiterführende Literatur

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