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Das Fähigkeitsniveau der Klasse wurde in der Forschung primär als negative Determinante der Selbstkonzeptentwicklung verstanden. Mittlere Klassenfähigkeit steht aber auch in Beziehung zum Unterrichtsgeschehen und hat über dessen Beeinflussung eine positive Wirkung auf die individuelle kognitive Entwicklung. In einer 10-jährigen Längsschnittstudie mit Gymnasiasten (N=527) in 22 Klassen zweier Gymnasialformen (G8 und G9) wurde der Zusammenhang der mittleren Klassenfähigkeit, gemessen mit dem "Kognitiven Fähigkeits-Test für 4. bis 13. Klassen" (KFT 4-13+), und Unterrichts- und Klassenmerkmalen wie Disziplinproblemen, Leistungsstigmatisierung, Wahrnehmung von Anforderungen und kleinschrittigem Unterricht untersucht. Es zeigte sich, dass hohe mittlere Fähigkeit einer Klasse solche Unterrichts- und Klassenmerkmale verringert, welche die individuelle Fähigkeitsentwicklung beeinträchtigen, und dadurch einen positiven Effekt hat. Ein geringer direkt positiver Effekt auf individuelle Fähigkeiten ist weiterhin beobachtbar. Homogenität oder Heterogenität der Fähigkeiten innerhalb der Gymnasialklassen waren dagegen irrelevant. Das Fähigkeitsniveau der Klasse wiederum erwies sich als mittelfristig abhängig vom Unterrichtsgeschehen sowie von elterlicher Erziehung Schulauswahl. So entstehen positiv spiralförmige Prozesse. (ZPID).