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Paradigmen der Selbst- und Fremdverortung wie Rasse, Klasse, Nationalitaet, Ethnizitaet, Kultur und Glaube firmieren nicht nur als kollektive Identitaetsangebote. Sie stehen auch fuer real existierende, historisch durchgesetzte gesellschaftliche Verhaeltnisse, in denen Menschen auf kollektive Zugehoerigkeiten verpflichtet werden. So macht es einen Unterschied, ob jemand seine Herkunft und Abstammung als honoriges Zugehoerigkeitswappen vorzuzeigen vermag, oder ob Herkunft und Abstammung mindere Rechte und Ohnmacht zeitigen. Aus diesen Gruenden bricht die Muenchner Untersuchung des Zusammenlebens von Jugendlichen in einem ethnisch heterogenen Stadtteil, deren Ergebnisse in Herkunft (er)zaehlt vorgestellt werden, mit der gaengigen Praxis, wonach Individuen vorab als Exponenten ihrer nationalen und ethnischen Herkunft zum Gegenstand des Interesses und Handelns werden. Ein solcher Perspektivenwechsel ist folgenreich insofern, als beobachtbare Eigenheiten, Verhaltensweisen, Probleme oder Konflikte von und zwischen Jugendlichen nicht schon vorab auf "kulturelle" oder "ethnische" Unterschiede zurueckgefuehrt und damit erklaert werden. Dabei geht es nicht um die generelle Zurueckweisung eines "kulturellen" Blicks auf Jugendliche, wohl aber um Widerstaendigkeit gegen seinen hegemonialen Erklaerungsanspruch.(DJI/Abstract übernommen).