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Sprache als "bildendes Organ" und als "Verführung" des Denkens: Humboldt, Nietzsche und sprachlich vermittelte Erkenntnis
Ist Teil von
Der Deutschunterricht (Stuttgart), 2018, Vol.70 (2), p.26-33
Erscheinungsjahr
2018
Link zum Volltext
Beschreibungen/Notizen
Im vorliegenden Beitrag wendet sich der Autor der Bedeutung von Denken und Sprache im Erkenntnisprozess zu. Es wird davon ausgegangen, dass dieser an einen kontrollierten Gebrauch von Begriffen gebunden ist. Wilhelm von Humboldt beobachtete, dass wir erst durch sinnliche Artikulationsübungen allmählich Gedanken zu bilden lernen. Den Worten, die wir vernehmen und äußern, wachsen Bedeutungen zu. Diese bilden sich kontinuierlich fort. Stabilität und Objektivität gewinnen sie allein im täglichen Versuch, fremde Rede zu verstehen. Noch fünfzig Jahre später erschrickt Nietzsche vor den vernichtenden Konsequenzen eines solchen Sprachbegriffs für eine auch heute noch verbreitete essentialistische Vorstellung von objektiver Wahrheit (teilw. übernommen).