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Auslöschung und Geisterinseln. David Kettler verteidigt das intellektuelle Exil
Ist Teil von
Zeitschrift für Ideengeschichte, 2012-11, Vol.6 (4), p.121-123
Ort / Verlag
München: Verlag C.H.BECK oHG
Erscheinungsjahr
2012
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Quelle
Beck-eLibrary All Titles
Beschreibungen/Notizen
Exil hat ein Innen und ein Außen. Es ist ein Geschehen und ein Zustand, das eine klingt stets mit, wenn vom anderen die Rede ist. Exil ist mehr als ein Ortswechsel unter dramatischen politischen Umständen. Es ist überhaupt mehr als ein Ort, sondern mit einer in Bewegung geratenen Perspektive zu vergleichen, deren zentrale Bezugspunkte, das zurückweisende «Woher» und das nach vorne gerichtete «Wohin», einer ständigen Reflexion und Umdefinition unterliegen. Zur Vertreibung kommt zumeist ein aufgezwungener Sprachwechsel hinzu, der das Nachdenken über sich selbst und die neue Umwelt in ihre Sprache, mit ihrem Blick also, der von außen zu kommen scheint, überführt; auch ein neues Zeitgefühl gehört zur Phänomenologie des Exils, nicht selten eine Art von Warten und Erwarten, ein stillstehendes Nebeneinander von Gestern und Heute.