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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Wolfgang Rosenthal (1882–1971) – ein Opfer des Nationalsozialismus?: Zum Leben und Werk des führenden MKG-Chirurgen
Ist Teil von
  • Der MKG-Chirurg, 2021-11, Vol.14 (4), p.341-351
Ort / Verlag
Heidelberg: Springer Medizin
Erscheinungsjahr
2021
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Zusammenfassung Wolfgang Rosenthal gehört zu den wirkmächtigsten MKG-Chirurgen des 20. Jahrhunderts, obwohl er sich erst nach der Habilitation in allgemeiner Chirurgie zu einem Zweitstudium der Zahnheilkunde und einem Wechsel in die Kieferchirurgie entschied. Der vorliegende Beitrag widmet sich der Vita sowie dem wissenschaftlichen und klinischen Œuvre Rosenthals. Zudem gilt es, sein komplexes Verhältnis zum Nationalsozialismus und seine umstrittene Einordnung als Opfer des NS-Regimes zu beleuchten. Die Studie basiert v. a. auf Primärquellen aus dem Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde, den Universitätsarchiven Jena und Leipzig, dem Staatsarchiv Hamburg und dem „Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz“ in Berlin. Daneben erfolgte eine umfassende Auswertung der zeitgenössischen Schriften von und über Rosenthal und der verfügbaren Sekundärliteratur. Die Quellenanalyse zeigt, dass Rosenthal nachhaltige wissenschaftliche und klinische Spuren hinterließ, v. a. auf dem Gebiet der Spaltchirurgie sowie der Kiefer- und Gesichtstraumatologie. Überdies ging er als Erstbeschreiber gleich mehrerer Innovationen in die Fachgeschichte ein. Im „Dritten Reich“ zeigte sich Rosenthal politisch zuverlässig. Bis 1937 konnte er seine Hochschullaufbahn erheblich ausbauen. Die Behauptung, dass Rosenthal ein „Vierteljude“ sei, führte jedoch zu einem Karrierebruch. Obwohl er nach Jahren den Nachweis einer „arischen“ Abstammung erbrachte, konnte Rosenthal bis 1945 nicht an die Universität zurückkehren. In der Nachkriegszeit skizzierte er sich dann verkürzt als Verfolgter des NS-Regimes, verheimlichte die frühere Parteizugehörigkeit und trat zeitnah in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands ein. Doch Rosenthals Bereitschaft zur politischen Anpassung hatte Grenzen. So setzte er sich im „Dritten Reich“ gegen die Zwangssterilisation von Spaltträgern ein und wandte sich in der Deutschen Demokratischen Republik gegen politisch motivierte Entlassungen fachkompetenter Mitarbeiter.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 1865-9659
eISSN: 1865-9667
DOI: 10.1007/s12285-021-00327-0
Titel-ID: cdi_crossref_primary_10_1007_s12285_021_00327_0

Weiterführende Literatur

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