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Wechsel innerhalb der Wirkstoffgruppe oder Wechsel des Wirkprinzips: Datenlage bei Versagen des Erstbiologikums
Ist Teil von
Zeitschrift für Rheumatologie, 2015-06, Vol.74 (5), p.406-413
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg
Erscheinungsjahr
2015
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Trotz Einsatz von Biologika erreichen nicht wenige Patienten keine Remission oder niedrige Krankheitsaktivität, sodass sich beim Nichterreichen dieses Therapiezieles die Frage nach dem optimalen Vorgehen stellt. Die meisten Daten aus klinischen Studien und Registerdaten beziehen sich auf das Vorgehen nach Versagen von einem oder mehreren TNF-Blockern. Randomisierte kontrollierte Studien, bei denen die Effektivität eines weiteren Biologikums bzw. TNF Blockers bei Patienten untersucht wird, die in der Ersttherapie Abatacept, Tocilizumab oder Rituximab erhalten hatten, liegen leider, abgesehen von der deutschen MIRAI-Studie, nicht vor. Zusammenfassend legen die meisten Registerdaten und Beobachtungsstudien nahe, dass bei Versagen eines TNF-Blockers ein Wechsel auf ein Nicht-TNF-Biologikum von Vorteil ist. Dies schließt jedoch nicht aus, dass der Wechsel innerhalb der TNF-Blocker eine sinnvolle Option z. B. bei Injektions- bzw. Infusionsreaktionen oder beim Vorliegen eines sekundären Therapieversagens darstellen kann. Ob die Bestimmung von Serumspiegeln und neutralisierenden Antikörpern bei der Entscheidungsfindung für den individuellen Patienten hilft, muss aktuell noch offen bleiben. Die Option, innerhalb einer Wirkstoffgruppe von Biologika zu wechseln, stellt sich aktuell nur für die Gruppe der TNF-Blocker. Mit der Entwicklung weiterer IL-6 inhibierender Antikörper wird sich diese Frage jedoch auch für diese Substanzgruppe stellen. Je konsequenter das Therapieziel Remission bzw. niedrige Krankheitsaktivität angestrebt wird, umso häufiger wird sich die Frage nach einer optimalen Strategie bei Versagen auf das Erst- bzw. Zweitbiologikum stellen. Leider fehlen prädiktive Biomarker für ein optimales Vorgehen bei sequenzieller Biologikagabe. Zur Beantwortung dieser Frage werden auch in Zukunft klinische Studien benötigt, die randomisiert und kontrolliert das therapeutische Vorgehen untersuchen.