Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich.
mehr Informationen...
Benzidin und seine Derivate können im menschlichen Körper zu krebserregenden Aminen umgewandelt werden. Aus diesem Grund wird den potentiellen Risiken (z. B. Blasenkrebs) bei Kontakt mit kommerziell erhältlichen Benzidin‐haltigen und analogen Farbstoffen wachsende Aufmerksamkeit geschenkt.1, 2 Einige Phenolderivate, die in der Herstellung alltäglicher Produkte eingesetzt werden, haben Ähnlichkeiten mit hormonaktiven Stoffen und erhöhen möglicherweise das Brustkrebsrisiko.3, 4 In der hier vorgestellten Arbeit haben wir zum ersten Mal multifunktionale Nanokomposite konstruiert, die den hochempfindlichen Nachweis, die Manipulation und lichtinduzierte Zersetzung toxischer Benzidin‐ und Phenolderivate ermöglichen. Magnetische TiO2‐Nanokomposite (M‐TiO2‐NCs) wurden synthetisiert und mit p‐Aminothiophenol (PATP) zur Bindung der Zielmoleküle über eine Azo‐Kupplung funktionalisiert. Anhand der spezifischen spektroskopischen Signaturen in den oberflächenverstärkten Resonanz‐Raman‐Spektren (SERRS; surface‐enhanced resonance Raman scattering) der Azoprodukte war es möglich, zielgerichtet toxische Aniline und Phenole zu identifizieren und schließlich deren Azoprodukte an der TiO2‐Oberfläche photokatalytisch abzubauen, ein Prozess, der zudem durch Ausnutzung der Plasmonenresonanz eingebetteter Ag‐Partikel verstärkt werden konnte.
Doppelfunktion: Magnetische TiO2‐Nanokomposite (M‐TiO2‐NCs) wurden zur Bestimmung und Beseitigung von toxischen Anilinen und Phenolen funktionalisiert. Die Analytmoleküle werden über eine Azokupplung an die M‐TiO2‐NCs gebunden und mittels TiO2‐unterstützter Photokatalyse abgebaut. Die Zugabe von Ag‐Nanopartikeln ermöglicht die Identifizierung der Azoprodukte durch oberflächenverstärkte Resonanz‐Raman‐Spektroskopie und beschleunigt die photokatalytische Zersetzung.