Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich.
mehr Informationen...
Sag mir, was Du studierst, und ich sag Dir, wie Du schläfst: Über den Zusammenhang von Studienfach und Schlaf
Ist Teil von
Somnologie : Schlafforschung und Schlafmedizin = Somnology : sleep research and sleep medicine, 2016-12, Vol.20 (4), p.281-287
Ort / Verlag
Munich: Springer Medizin
Erscheinungsjahr
2016
Link zum Volltext
Quelle
SpringerNature Journals
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Hintergrund
Schlaf ist essentiell für den Lernerfolg, doch viele Studierende schlafen schlecht: Bis zu 16 % brauchen mehr als 30 min, um einzuschlafen, 5,7 % sogar mehr als eine Stunde. Neben Insomniesymptomen leiden zwischen 6 und 24 % auch unter Alpträumen. Auf den Schlaf können sich außerdem die unterschiedlichen Herausforderungen und Prüfungsformen der verschiedenen Studienrichtungen auswirken.
Fragestellung
Es wurde überprüft, ob sich Studierende verschiedener Studienfächer hinsichtlich Schlafqualität und Alptraumfrequenz unterscheiden.
Methode
6379 Studierende wurden in einer Onlinestudie zu ihrer Schlafqualität (PSQI) befragt. Nach Anwendung der Ausschlusskriterien verblieben davon 6000 (71 % weiblich), die acht Disziplinen zugeordnet wurden: Agrar-/Forstwirtschaft, Gesellschafts-/Sozialwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Kunst/Musik/Design, Lehramt, MINT-Fächer, Gesundheitswissenschaften und Wirtschafts-/Rechtswissenschaften. Die Daten wurden mit dem nichtparametrischen Kruskal-Wallis-Test analysiert. Die Post-hoc-Analysen erfolgten mittels Mann-Whitney-U-Test.
Ergebnisse
Die verschiedenen Disziplinen zeigten signifikante Unterschiede bezüglich des PSQI-Gesamtwerts und der Alptraumfrequenz. Den schlechtesten Schlaf und die höchste Alptraumfrequenz hatten Studierende der Fachrichtungen Kunst/Musik/Design.
Diskussion
Die vorliegende Studie liefert Hinweise auf Zusammenhänge zwischen der Art des Studienfachs und der Schlafqualität sowie der Alptraumfrequenz. Für künftige derartige Studien empfiehlt es sich daher, das Studienfach als wichtige Einflussvariable mit zu erheben. Im Hinblick auf die allgemeine Studienberatung und andere psychologische Beratungsangebote an Universitäten können die Ergebnisse ein Hinweis auf die Belastung Studierender sein, auf den gegebenenfalls gesondert eingegangen werden sollte.