Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich.
mehr Informationen...
Der „Kleine Mann“ und die AfD: Was steckt dahinter?: Antwort an meine Kritiker
Ist Teil von
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 2018-06, Vol.70 (2), p.295-310
Ort / Verlag
Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden
Erscheinungsjahr
2018
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Meine Kritiker haben einen negativen Effekt des sozialen Status auf die Wahrscheinlichkeit gefunden, die AfD zu wählen. Diese Befunde reichen aber nicht aus, um die Modernisierungsverliererthese zu bestätigen, die ich 2017 in dieser Zeitschrift formuliert und getestet hatte. Der Grund ist, dass mit dem sozialen Status gesellschaftsbezogene Einstellungen variieren, die keinen Bezug zur wirtschaftlichen Modernisierung haben. Wenn man in multivariaten Analysen den Einfluss dieser Einstellungen kontrolliert, verschwinden die Statuseffekte. Eine dieser Einstellungen ist die Ablehnung von Flüchtlingen: AfD-Wähler nehmen Flüchtlinge häufiger als Konkurrenten um knappe Ressourcen und als Bedrohung der kulturellen Homogenität der deutschen Gesellschaft wahr. Dies bedeutet, dass eine Mediation des Effekts des sozialen Status auf die AfD-Wahlabsicht durch Einstellungen zur Zuwanderung vorliegt. Evidenz für diese These finde ich in einigen Beiträgen meiner Kritiker und in neuen Analysen mit dem Sozio-oekonomischen Panel (GSOEP). Mein Fazit lautet, dass eine Politik der Umverteilung nicht geeignet ist, um AfD-Wähler zurückzugewinnen, weil sie am entscheidenden Wahlmotiv dieser Menschen vorbeizielt.