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Der gerechte Frieden und die Ambivalenz rechtswahrender Gewalt – eine Synthese
Ist Teil von
Rechtserhaltende Gewalt -- eine Ethische Verortung, 2018, p.149-160
Ort / Verlag
Germany: Springer Vieweg. in Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Erscheinungsjahr
2018
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
In der Geschichte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) markiert die Friedensdenkschrift von 2007 eine Zäsur, sofern sie sich auf das Konzept des gerechten Friedens mit seiner Devise si vis pacem para pacem eingelassen hat, das in den ökumenischen Diskursen – unter starker Beteiligung der historischen Friedenskirchen – entwickelt worden ist (vgl. auch Konrad Raiser in diesem Band). Die Differenz zur klassischen Lehre vom gerechten Krieg liegt dabei nicht darin, dass letztere den Krieg als Ziel verfolgt – auch die Lehre vom bellum iustum versteht sich als Bemühung um den Frieden. Der zentrale Unterschied im Konzept des gerechten Friedens zu dem des gerechten Krieges liegt einerseits in der Perspektivität, die Konflikte nicht verharmlost, aber primär von gewaltlosen Lösungsmöglichkeiten und der „Gestaltwerdung des Friedens“ (Konrad Raiser) statt von einer immer schon als unausweichlich gedachten gewaltsamen Abwehr des Bösen ausgeht.