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Generationengerechte und Nachhaltige Bildungspolitik, 2014, p.S. 27-45
Ort / Verlag
Germany: Springer Vieweg. in Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Erscheinungsjahr
2014
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Wie hoch ist der Akademikerbedarf in Deutschland in den nächsten zehn Jahren? Gilt auch hierzulande: Je mehr Akademiker, desto besser? Der Beitrag von Nida-Rümelin und Schnell nähert sich dieser Frage von einem ‚Kontra-Standpunkt‘ aus an und argumentiert, dass jede Bedarfsprognose unausweichlich von normativen Vorentscheidungen geleitet ist und zudem im Blick behalten muss, dass sich das historisch gewachsene Bildungssystem eines Landes stets auch auf die Entwicklungen am jeweiligen Arbeitsmarkt auswirkt. Am Beispiel verschiedener Fächergruppen wird nachgewiesen, dass es insgesamt unplausibel ist, von einem bestehenden oder zu erwartenden Akademikermangel zu sprechen. Was vielmehr droht, ist ein branchenspezifischer Fachkräftemangel in außerakademischen Berufen. Wie der transatlantische Vergleich zeigt, hat die Tertiärbildung in den USA in höherem Maße als hierzulande den Charakter einer Berufsausbildung, so dass die Übernahme dieses Modells in Mitteleuropa zwangsläufig mit der hiesigen Tradition des dualen Ausbildungssystems kollidieren muss. Statt für eine weitere Homogenisierung plädiert der Beitrag daher für eine Anerkennung der Diversität an unterschiedlichen Bildungstraditionen sowie für eine selbstbewusste Bildungspolitik, die sich jenseits von Ökonomisierungszwängen wieder auf die historischen Stärken des eigenen Systems besinnt.