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Dieses Kapitel nimmt eine andere Perspektive auf Filmstile ein: Untersucht wird nicht, welche stilistischen Konzepte in einer konkreten Epoche oder Nation dominierten, sondern vielmehr, wie und welche Stiltraditionen oder Verbindungslinien sich zwischen Zeitabschnitten und Ländern ziehen lassen. Es berücksichtigt dabei die Tatsache, dass die anvisierten Kontinuitäten oft weit in präkinematische Epochen zurückreichen, denn auch in anderen Disziplinen wie zum Beispiel der Literatur- oder Theaterwissenschaft wird das Verhältnis des Kunstwerks zur Alltagswirklichkeit thematisiert. Bereits im ersten Teilkapitel wird gezeigt, dass „Realismus“ nicht anhand einzelner Stilmittel (wie zum Beispiel Plansequenzen) identifiziert werden kann, sondern als eine durch das Zusammenspiel unterschiedlicher stilistischer Verfahren produzierte „Aura der Authentizität“ begreifbar ist. Auch der Stil fantastischer Filme, so das Thema des zweiten Teilkapitels, wird über die Analyse der Inszenierung erschlossen, die sowohl im Horrorfilm, dem Science Fiction-Film als auch dem Fantasy- und Märchenfilm die Naturgesetze der diegetischen Welt durch übernatürliche Ereignisse verletzt. Ebenso kompliziert gestaltet sich die Festschreibung des Surrealismus im Film, die im folgenden Teilkapitel vorgenommen wird: Als surrealistisch kann ebenfalls kein einzelnes Stilmittel, sondern nur eine Atmosphäre des Traums und des Absurden bezeichnet werden, über die sich nichtsichtbare Bereiche einer mentalen Wirklichkeit manifestieren. In den letzten beiden Teilen dieses Kapitels werden Minimalismus und Opulenz im Film behandelt und als Ästhetiken der Reduktion und Abstraktion beziehungsweise des Überflusses und Exzesses vorgestellt.