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Fortsetzung folgt: Populär-akademischer Nationalismus in Diktatur und Demokratie
Ist Teil von
Deutsch Denken, 2022, p.205-305
Ort / Verlag
Germany: J. B. Metzler'sche Verlagsbuchhandlung & Carl Ernst Poeschel GmbH
Erscheinungsjahr
2022
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Tatsächlich greift der akademische Nationalismus sowohl im Nationalsozialismus als auch in der Nachkriegszeit wieder ausdrücklich auf Fichte zurück. Dabei erklärt Arnold Gehlen (1904–1976) Fichte geradezu zum ersten Nationalsozialisten, und zwar durchaus mit guten Gründen. Es ist daher nur konsequent, wenn er eine Fundierung des Nationalsozialismus auf der Basis des speziellen Idealismus Fichtes versucht. Genau diese Tradition setzt nach dem Krieg Bernard Willms (1931–1991) fort. Seine „Theorie der Nation“ behauptet die Notwendigkeit nationaler Diversität und Eigenheit, deren Notwendigkeit für die Etablierung eines wahrhaften Staat und wiederum dessen Notwendigkeit für den Bestand einer Nation. Diesen Zusammenhang formuliert in dem sog. „nationalen Imperativ“ der wiederum notwendigen Selbstbehauptung des Nationalstaats unter anderen Staaten. Diese weder mit den Mitteln der Logik noch sonstwie rationalen Instrumenten zu durchdringenden Erwägungen schreibt Willms einem eigentümlichen und anderen unzugänglichen „deutschen Denken“ zu.