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Die Diskussion des vierten und abschließenden Tages kreiste vor allem um die Frage nach Aktualität und (nicht zuletzt auch literatursoziologischer und juristischer) Anschlußfähigkeit der Thesen Barthes’ und Foucaults. Beklagt wurde der metonymische Gebrauch von Barthes’ und Foucaults einschlägigen Schriften, deren Wahrheitsstatus nur gegen Widerstände in Frage zu stellen sei. Von diesem Dogma gelte es sich zu befreien; gefordert wurde ein kritischer und weiterführender Umgang mit der zum Schlagwort gewordenen Rede vom »Tod des Autors«. Festgestellt wurde, dass Autorschaft schon für die Zeit um 1800 als heterogene Kategorie zu verstehen sei, die seither stets neu formuliert werden müsse. Damit einher gehe das Nebeneinander vielfältiger, auch rivalisierender Autorschaftsmodelle. Ausgehend von dieser Feststellung wurde diskutiert, inwiefern man mit Foucaults späten Schriften eine Relektüre seines frühen Aufsatzes »Was ist ein Autor?« vornehmen könne, um so eine für die Autorschaftsdebatte produktive Verknüpfung von Subjektivität und Autorschaft zu leisten. Schließlich wurde unter Einbeziehung der aus der Popkultur entlehnten Begriffe ›Label‹ und ›Logo‹ über eine Neubestimmung von Foucaults fonction classificatoire nachgedacht und damit nicht zuletzt eine historische Spezifizierung der etablierten Autorfunktion gefordert. Einige kritische Stimmen befürchteten allerdings einen Metadiskurs um die Thesen Foucaults und beklagten einen damit zusammenhängenden Verlust des eigentlichen Textgegenstandes.