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Max Webers Parteisoziologie, sofern man die verschiedenen, mehr oder minder fragmentarisch gebliebenen Texte so nennen kann, hat sich ab Herbst 1910 entwickelt. Zwar finden sich davor zahlreiche Erwähnungen von Parteien in seinem Werk, doch fehlen sie noch im Mai 1910 im Stoffverteilungsplan für den Grundriß der Sozialökonomik (MWG I/24, 145 ff.). Erst in seiner Rede auf dem Frankfurter Soziologentag im Oktober 1910 skizzierte Weber das Projekt einer Soziologie des Vereinswesens, zu deren Gegenstandsbereich die »gesellschaftlichen« Gebilde zwischen der »naturgewachsenen Gemeinschaft der Familie« und den »politisch organisierten oder anerkannten Gewalten – Staat, Gemeinde und offizielle Kirche« gehören sollten; womit neben dem Kegelklub und der religiösen oder künstlerischen oder literarischen Sekte auch die »politische(n) Partei« gemeint war (GASS, 441 ff.).