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»An Geliert, die Tugend, und die Religion glauben, ist bey unserm Publico beynahe Eins« — so faßten die Frankfurter Gelehrten Anzeigen drei Jahre nach G.s Tod die besondere Bedeutung des Dichters zusammen. Tatsächlich gab es kaum einen Schriftsteller in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, der so enthusiastisch gefeiert wurde wie er. Zahlreiche Anekdoten, die schon zu seinen Lebzeiten kursierten, berichteten von der Verehrung, die ihm von allen Seiten und quer durch alle Schichten entgegengebracht wurde: Einfache Landleute versorgten den in bescheidenen Verhältnissen lebenden Dichter mit Eßwaren und Brennmaterialien, Adelige holten seinen Rat in Liebesangelegenheiten ein, Fürsten bezeugten ihm ihren Respekt. Sogar Friedrich II., sonst kein Liebhaber der deutschen Literatur, empfing G. zu einer Audienz (1760), um ihm dann aber die nicht sehr freundliche Frage zu stellen, warum es in Deutschland keinen guten Schriftsteller gebe. Eine solche Frage konnte G. jedoch nicht aus der Fassung bringen, war er sich doch seines eigenen Wertes, der ihm öffentlich so eindrucksvoll bestätigt wurde, durchaus bewußt.