Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich.
mehr Informationen...
»Er ist ein wahrer gesetzter Deutscher, in seiner Schreibart und in seinen Gesinnungen. Er sagt seine Meinung gerade zu, und verschmähet alle kleinen Hülfsmittel, den Beifall seiner Leser zu erschmeicheln.« Mit diesen Worten charakterisierte Lessing den Autor einer religionskritischen Schrift, die er ohne Namensnennung als Fragmente eines Ungenannten in den Jahren 1774 bis 1777 auszugsweise veröffentlichte und die den wohl brisantesten Religionsstreit im Deutschland des 18. Jahrhunderts auslöste. Der Verfasser dieser Schrift war der hochangesehene Hamburger Orientalist R. Aus gutbürgerlichem Hause stammend, hatte er nach dem Gymnasialbesuch in Hamburg konsequent die Gelehrtenlaufbahn eingeschlagen. In Jena begann R. 1714 mit dem Studium der Theologie, Philosophie und Philologie, das er 1716 in Wittenberg fortsetzte und dort 1719 mit der Habilitation abschloß. Nach erster akademischer Lehrtätigkeit und Bildungsreisen nach Holland und England (1720 bis 1721) war er von 1723 bis 1727 Rektor in Wismar, bis er 1727 auf Lebenszeit zum Professor der orientalischen Sprachen am Gymnasium Johanneum in Hamburg ernannt wurde. Ins gleiche Jahr fiel seine Heirat mit einer Tochter des renommierten Hamburger Theologen und Philologen Johann Albert Fabricius.