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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Auf dem Weg zur „Einheit“: Józef Chałasiński und die Suche nach einer „erlaubten“ Genealogie der Soziologie im Nachkriegspolen (1945–1951)
Ist Teil von
  • Naturwissenschaften, Technik und Medizin, 2020, Vol.28 (4), p.519-546
Ort / Verlag
Cham: Springer International Publishing
Erscheinungsjahr
2020
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Zusammenfassung Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit den öffentlichen Debatten über die Genealogie der polnischen Sozialwissenschaften nach dem Zweiten Weltkrieg. Es wird gezeigt, wie sich in der Periode zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges (1945) und der Stalinisierung der polnischen Wissenschaft im Rahmen des „Ersten Kongresses der polnischen Wissenschaft“ (1951) die Grenzen des Erlaubten in öffentlichen Diskussionen über die wissenschaftliche Identität der Soziologie verschoben haben. Der Artikel, der vor allem auf der Analyse der öffentlichen Haltung des Organisators der soziologischen Gruppe Józef Chałasiński basiert ist, beschreibt die Entwicklungsetappen des öffentlichen Diskurses über die akademische Tradition der Sozialwissenschaften, die den zunehmenden Einfluss der politischen Agenda auf die wissenschaftliche Praxis widerspiegeln. Obwohl unmittelbar nach dem Krieg die Kontinuität mit der Zwischenkriegstradition und der „limitierte Charakter“ des marxistischen Ansatzes betont wurden, hat die beginnende Stalinisierung des öffentlichen Raums 1948 dazu geführt, dass die politische Rolle der Soziologie, die zusammen mit dem Marxismus dem progressiven Lager angehörte, zum zentralen Punkt ihrer eigenen Genealogie wurde. Die Schließung der soziologischen Abteilungen und Zeitschriften zwischen 1950 und 1951 markierten dabei die neue Etappe im Rahmen der Vorbereitungssitzungen zum ersten wissenschaftlichen Kongress. Eine der Hauptaufgaben für die Sozialwissenschaften im Rahmen dieses Kongresses bestand darin, gemeinsam mit den Philosophen eine progressive wissenschaftliche Tradition Polens zu konstruieren. Der Kongress wurde für die polnischen Wissenschaftler zur Aufgabe mit bekanntem Ergebnis und mehreren obligatorischen Elementen wie einer „fortschrittlichen nationalen Tradition“, dem „Marxismus-Leninismus“ und einem „Sechsjahresplan“ zu verfassen. Trotz des starken Drucks von Seiten der Politik konnten die Teilnehmer der Diskussionen keinen Kompromiss im Hinblick auf die progressive Tradition der polnischen Sozialwissenschaften finden und so die notwendige „Einheit“ erreichen.
Sprache
Deutsch; Englisch
Identifikatoren
ISSN: 0036-6978, 1420-9144
eISSN: 1420-9144
DOI: 10.1007/s00048-020-00267-3
Titel-ID: cdi_pubmedcentral_primary_oai_pubmedcentral_nih_gov_7588362

Weiterführende Literatur

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