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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Friedensforschung weiß viel über Konflikte. Angesichts explosiver Gewalt nützt ihr das wenig / Peace Research knows a lot about conflicts. Given explosive force her it is of little
Ist Teil von
  • S + F, 2015-01, Vol.33 (1), p.45
Ort / Verlag
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft mbH und Co KG
Erscheinungsjahr
2015
Link zum Volltext
Quelle
Worldwide Political Science Abstracts
Beschreibungen/Notizen
  • Die Hoffnung, dass nach dem Höhepunkt kriegerischer Gewalt in den 1990er Jahren die Welt im 21. Jahrhundert friedlicher und Staaten eher in der Lage sein würden, Konflikte ohne Gewalt auszutragen, hat sich offenkundig als trügerisch erwiesen. Davon zeugen Gewaltregime wie die Taliban in Afghanistan und der Islamische Staat im Irak, nichtstaatliche Gewaltakteure wie al Qaida, die Eskalation staatlicher Gewaltanwendung durch Regime wie das in Syrien, aber auch mangelnde staatliche Gewaltkontrolle wie in Mexiko sowie die Rückkehr geopolitischer Konflikte etwa im Südchinesischen Meer und in der Ukraine. All diese Phänomene machen schmerzhaft deutlich, dass Fragen nach erfolgreicher Konfliktprävention und gründlicher Konfliktanalyse mehr denn je auf der Tagesordnung stehen müss(t)en. Zugleich wirft dies auch die Frage auf, ob wir eigentlich zu wenig über die genannten Konflikte wissen, um sie verhindern oder politisch klug auf sie reagieren zu können. Ein Blick auf die Forschungsliteratur zeigt freilich, dass dem nicht so ist. Nicht nur verfügt die Friedens und Konfliktforschung über ausgefeilte analytische und methodische Instrumente sowohl in der Grundlagen als auch in der angewandten Forschung, sondern sie hat darüber hinaus in den letzten gut vierzig Jahren eine ganze Reihe von Ansätzen, Modellen und Strategien zur erfolgreichen Bearbeitung unterschiedlicher Konflikttypen entwickelt. Wenngleich jeder Konflikt seine Eigenheiten besitzt und es häufig nicht einfach erscheinen mag, lokales und regionales konfliktspezifisches Wissen zu generieren, erlaubt uns der Stand der Forschung in vielen Fällen die Mechanismen zu benennen, die zur Eskalation bzw. Deeskalation von Konflikten beitragen. Dass beispielsweise militärgestützte humanitäre Interventionen Gewalt stoppen, Konflikte aber nicht dauerhaft befrieden können, ist ebenso bekannt wie der Umstand, dass der Ausschluss unliebsamer Konfliktparteien aus Friedensverhandlungen die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Friedensprozesse mindert. Wenn wir aber relativ viel über Entstehung, Verlauf und Prävention von Konflikten wissen, warum kann dann der Eindruck entstehen, die Friedens und Konfliktforschung wäre in den gegenwärtigen Debatten zu internationalen Krisen und zu möglichen Interventionen in regionale Konflikte kaum zu vernehmen?
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0175-274X
Titel-ID: cdi_proquest_journals_1795654441

Weiterführende Literatur

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