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Arbeit und Recht, 2016-07, Vol.64 (7), p.268-273
2016
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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Arbeitszeitsouveränität – sozialrechtliche Aspekte
Ist Teil von
  • Arbeit und Recht, 2016-07, Vol.64 (7), p.268-273
Ort / Verlag
Bund-Verlag GmbH
Erscheinungsjahr
2016
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Die Freiheit des Einzelnen, über seine Arbeitszeit selbst zu bestimmen, weist unterschiedliche Grade aus und kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden. Die Skala reicht von klassischer Teilzeit über Gleitzeit und Vertrauensarbeitszeit hin zu Arbeitszeit- und Ansparmodellen sowie vorzeitigem Ruhestand oder Teilrentenmodellen. Das Sozialrecht setzt der Arbeitszeitsouveränität des Einzelnen keine Grenzen. Es flankiert vielmehr arbeitsrechtliche Lockerungen der Arbeitszeit und insb. Arbeitszeitverringerung bzw. Freistellungen in Fällen, in denen der Gesetzgeber die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern will. Dies geschieht durch Lohnersatzleistungen, z. B. Kinderkrankengeld, Elterngeld, Pflegeunterstützungsgeld, die Einkommenseinbußen kompensieren helfen, sowie durch Aufrechterhaltung des Versicherungsschutzes. Mehr Arbeitszeitsouveränität führt dazu, dass die Abgrenzung zwischen abhängiger Beschäftigung und selbstständiger Tätigkeit schwieriger wird. Neue Formen der Arbeitszeit- und Arbeitsortgestaltung lassen bisherige Abgrenzungskriterien fragwürdig erscheinen und verlangen von Rspr. und Gesetzgeber neue Antworten, wie geänderte Arbeitsformen von der Versicherungspflicht adäquat und vorhersehbar erfasst werden können. Probleme bestehen etwa in der gesetzlichen Unfallversicherung, wenn Arbeitsleistung ohne klare räumliche oder zeitliche Grenzen erbracht wird. Außerdem ist zu überlegen, ob nicht wegen des AN vergleichbaren Schutzniveaus auch Selbstständige in die Versicherungspflicht der Rentenversicherung einzubeziehen sind und inwieweit Modelle der Künstlersozialversicherung hierzu als Vorbild dienen könnten. The individual's autonomy on his working time implies different levels and can be achieved through different ways. Its scale goes from part-time work, flexible working time and working time on trust and accruing models as well as early or part time retirement. Social law does not set boundaries to the individual's working time sovereignty. It rather flanks the labor law's liberalization of working time; particularly when it comes to the reduction of working time respectively the leave of absence in cases where the legislator intends to support the reconciliation of work and family. This is achieved by wage replacement benefits such as parental benefits and benefits supporting fostering that help to compensate the loss of income, as well as the maintenance of insurance protection. More working time sovereignty makes the demarcation between dependent and independent work more difficult. New forms of working time and workplace design make former demarcation criteria seem shady. They require new answers from the jurisdiction as well as from the legislator concerning the question how altered ways of work can be included adequately and predictably by compulsory insurance. For instance, there are problems in the statutory accident insurance if work is performed without clear limits in time and place. In addition, one has to think about the need to include self-employed into the compulsory old age pension scheme because their need for protection is comparable to employees' need for protection. Possibly the artists' social insurance could serve as a model here.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0003-7648
Titel-ID: cdi_jstor_primary_24913140
Format

Weiterführende Literatur

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