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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Christliche Apologetik, die mittelhochdeutsche Silvesterlegende, Wolframs von Eschenbach "Willehalm", und die Toleranz gegenüber Andersgläubigen im Mittelalter
Ist Teil von
  • Mediaevistik, 2001-01, Vol.14 (1), p.179-224
Ort / Verlag
Peter Lang GmbH
Erscheinungsjahr
2001
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Die frühmittelalterliche christliche Apologetik besteht vorwiegend aus einer Aufzählung von biblisch begründeten Argumenten, die das Christentum gegen Ungläubige, in erster Linie die Juden, verteidigen sollen. Als Untergattung der Apologetik erscheint diese Literatur nicht selten in der Gestalt des Dialogs, wo der Verfasser in der Rolle eines Christen auftritt und die Meinungen eines meist jüdischen Kontrahenten widerlegt. Daß wir eine Übersicht über diese Werke bis ins 13. Jahrhundert haben, ist das Verdienst von ForscheRN wie Heinz Schreckenberg, der die einschlägigen Texte für die Zeit bis zur Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert und für das Hochmittelalter zusammengestellt und ausgewertet hat, und Anna Sapir Abulafia, die vor allem den sich wandelnden, hochmittelalterlichen Einstellungen gegenüber den Juden in den Texten des 12. Jahrhunderts nachgegangen ist. Mit Recht ist man an diese von der Germanistik bisher größtenteils vernachlässigten Werke zuerst vom historisch-theologischen Standpunkt herangegangen. Dabei ist nicht zu übersehen, daß der Dialog, der selbstverständlich antiken Mustern viel zu verdanken hat, einen höchst stilisierten Texttyp bildet, der ständig literarischen Bedingungen unterworfen wird und der - wie Bumke schon 1959 beiläufig bemerkte - sehr rasch eine eigene Tradition begründet. So kann der christliche theologische Verfasser der apologetischen Werke, die uns hier angehen, den Text immer derart handhaben, daß der Sieg des Christen über den ungläubigen Gegner kaum in Zweifel zu ziehen ist. Dabei stellt der Jude, Heide, oder Philosoph, dem die Einwände gegen das Christentum in den Mund gelegt werden, meistens eine reine Fiktion dar, auch in den seltenen Fällen, wo bei einem geistlichen Autor ein wirklicher Umgang mit Juden anzunehmen wäre. So kommt Schreckenberg bei den Einzelanalysen der Texte immer wieder zu dem Schlus, das der Zweck der apologetischen Gattung vor allem in der Bestärkung des Glaubens der christlichen Kleriker und in deren Bewaffnung mit triftigen Argumenten gegen den jüdischen Unglauben besteht.
Sprache
Englisch; Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0934-7453
DOI: 10.3726/83994_179
Titel-ID: cdi_ingenta_journals_ic_plg_09347453_v14n1_20210824_1601_default_tar_gz_s7
Format

Weiterführende Literatur

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