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Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik, 2020-12, Vol.87 (3), p.328-374
2020

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Modus und Tempus im Jiddischen: Analysen zum Konjunktiv in den jiddischen Dialekten
Ist Teil von
  • Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik, 2020-12, Vol.87 (3), p.328-374
Ort / Verlag
Franz Steiner Verlag
Erscheinungsjahr
2020
Link zum Volltext
Quelle
Biblioscout - Franz Steiner Verlag Journals
Beschreibungen/Notizen
  • Der historische Dialektraum des Ostjiddischen in Zentral- und Osteuropa liegt weitestgehend losgelöst von den germanischen Sprachen vorwiegend umgeben von balto-slavischen (aber auch romanischen und uralischen) Sprachen. Diese geographische Lage hat dazu geführt, dass der Blick auf das Ostjiddische und seine Dialekte meist kontrastiv zu den slavischen Sprachen erfolgte. Doch diese Perspektive vereinfacht die Sprachsituation in zweierlei Hinsicht: Zum einen war der Kontakt zu germanischen Sprachen (insbesondere zum Deutschen) auch in vorwiegend slavischsprachigen Gebieten zum Beispiel über Verwaltungssprachen oder deutschsprachige Siedlungen (Sprachinseln) nicht gänzlich abgebrochen und zum anderen, viel entscheidender, hat Jiddisch im slavischen Sprachgebiet nicht plötzlich aufgehört, eine germanische Sprache zu sein. Der folgende Beitrag beleuchtet die europäischen jiddischen Dialekte, wie sie im Rahmen des „Language and Culture Archive of Ashkenazic Jewry“ (LCAAJ) in den 1960er Jahren erhoben wurden, im Spiegel eines westgermanischen Dialektkontinuums. Er zeigt am Beispiel eines speziellen Bereichs der Morphosyntax, wie sich analytische Tendenzen der jiddischen Dialekte in dieses Kontinuum einfügen. Eine deutlich germanische Tendenz ist der Rückgang eines synthetischen Konjunktivs zu Gunsten analytischer Bildungen als Folge der strukturellen Umordnung des Modus- und Tempussystems. Neben Analysen zum Konjunktiv werden auch Auswertungen zu analytischen Bildungen des Plusquamperfekts und Futurs mit einbezogen. The historical dialect area of Eastern Yiddish in Central and Eastern Europe is widely detached from the Germanic languages and mainly surrounded by Balto-Slavic (but also Romanic and Uralic) languages. The geographical location of Eastern Yiddish lead to looking at language contact with mostly Slavic languages. But this perspective simplifies the real language situation in two ways: on the one hand, the contact to Germanic languages (especially to German) was not completely broken off even in predominantly Slavic-speaking areas, for example via administrative languages or German-speaking settlements (language islands), and on the other hand, much more decisively, Yiddish has not suddenly ceased to be a Germanic language in the Slavic language area, so it still follows the internal rules of a continental West Germanic language. The following article examines the European Yiddish dialects, as they were collected in the 1960 s within the survey of the “Language and Culture Archive of Ashkenazic Jewry” (LCAAJ), in the mirror of a West Germanic dialect continuum. Looking at just one random area of morphosyntax as an example, we can see how analytical tendencies of Yiddish dialects fit into this continuum. A distinctive Germanic tendency is the decline of the synthetic subjunctive form in favour of analytical formations as a result of a structural remodelling of the TAM-system. Besides the analyses of the subjunctive additional evaluations of the analytic formations of the pluperfect and future are considered.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0044-1449
eISSN: 2366-2395
Titel-ID: cdi_franzsteiner_primary_zdl_2020_0012

Weiterführende Literatur

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