Details

Autor(en) / Beteiligte

• Zaunstöck, Holger
• Meumann, Markus

Titel

Sozietäten, Netzwerke, Kommunikation: Neue Forschungen zur Vergesellschaftung im Jahrhundert der Aufklärung

Auflage

1

Ort / Verlag

Tübingen: Niemeyer

Erscheinungsjahr

2003

Link zum Volltext

Quelle

Alma/SFX Local Collection

Beschreibungen/Notizen

• "Gerade eben erst haben sich zwei Ausstellungen in Weimar und Jena der Freimaurerlogen und geheimen Gesellschaften angenommen, die seit Reinhart Kosellecks vieldiskutiertem Buch 'Kritik und Krise' von 1954 ohnehin einen bevorzugten Stellenwert bei der Beschäftigung mit der Vergesellschaftungsbewegung im ausgehenden Ancien Regime genossen. Überdies hat sich die Erforschung der Sozietäten seit einiger Zeit, gleichsam als Nebeneffekt des nachlassenden Interesses der Aufklärungsforschung, aus deren gelegentlich erdrückender Umarmung befreien können und über die enge Typologisierung der siebziger und achtziger Jahre hinaus einen offeneren Zugang zu den Formen der Vergesellschaftung im 18. Jahrhundert gefunden. Damit rückt nunmehr ein breites Spektrum von Sozietäten und Soziablilität in den Blick der Forschung. Diese vielfältigen Forschungen und Projekte zur Geschichte der Sozietäten in der Aufklärungszeit in einem gemeinsamen Zugang, dem der Kommunikationsgeschichte, zu bündeln, war die grundlegende Idee für die Tagung. Der bereits im Titel der Tagung (wie auch des vorliegenden Bandes) formulierte Dreischritt hatte dabei programmatischen Charakter. Zum einen führen Arbeiten zu einzelnen Sozietäten und Mitgliedern sowie prosopographisch breiter angelegte Studien den faktischen Erkenntnisprozess weiter. Auf dieser Grundlage lassen sich Fragestellungen und Ergebnisse zur Vernetzung der Gesellschaften formulieren. Und die daraus resultierenden Vernetzungsvorstellungen bestimmen in zunehmender Weise das Bild von der Struktur des Aufklärungsjahrhunderts und seiner Vergesellschaftung. Diese Überlegungen bilden schließlich die Grundlage für ein sich abzeichnendes Bild einer Kommunikationsgeschichte der Sozietäten." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Holger Zaunstöck: Zur Einleitung: Neue Wege in der Sozietätsgeschichte (1-12). I. Sozietäten: Detlef Döring: Die mitteldeutschen gelehrten Kollegien des 17. und frühen 18. Jahrhunderts als Vorläufer und Vorbilder der wissenschaftlichen Akademien (13-42); Robert Seidel: Gelehrtensozietät oder Seminar? - Die Teutsche Gesellschaft in Gießen (1763-1765) (43-56); Katrin Böhme: Im Tempel der Natur. Naturgeschichte, Esoterik und Traditionen in der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin (57-84); Annette Volmer: Antikerezeption im 18. Jahrhundert: Die Gesellschaft der Alterthümer. Ein Beitrag zur Spätaufklärung in Hessen-Kassel (85-114); Joachim Bauer: Studentische Organisationen zwischen Geselligkeit und Politik - Gedankenwelten und Selbstwahrnehmungen (115-126); Markus Meumann: Zur Poetologie von Verhaltensregeln und Hierarchien in der Aufklärung: Konstitutionsschriften von Gesellschaften, Logen und Geheimbünden des späten 18. Jahrhunderts (127-139). II. Netzwerke: Hermann Schüttler: Johann Friedrich Mieg und die Organisation des Illuminatenordens in der Kurpfalz (143-158); Renko Geffarth: Zirkel, Brüder, Unbekannte Obere. Zur inneren Struktur des Gold- und Rosenkreuzerordens in Mittel- und Norddeutschland (159-176); Christine Haug: Weibliche Geselligkeit und literarische Konspiration in Vorfeld der Französischen Revolution - Über das Projekt zur Gründung einer Frauenlesegesellschaft in Gießen 1789/1790 (177-192); Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen: das Beispiel Magdeburg 1760-1806 (193-212). III. Kommunikation: Reinhard Markner: Imakoromazypziloniakus. Mirabeau und der Niedergang der Berliner Rosenkreuzerei (215-230); Holger Zaunstöck: Denunziation und Kommunikation. Studentenorden und Universitätsobrigkeit in Halle zur Zeit der Spätaufklärung (231-250); Paul Ziche/ Peter Bornschlegell: Überregionale Wissenschaftskommunikation um 1800. Briefe und Reisen einer Jenaer Wissenschaftsgesellschaft (251-268); Christine Damis: Die Preisfragen in den Statuten italienischer Akademien und Sozietäten (269-298). Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1700 bis 1800.