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Der Reader betrachtet Jugend als eine Lebensphase, in der beide Geschlechter spezifische Entwicklungsprobleme zu bearbeiten haben und zusaetzlich stark aufeinander bezogen sind. damit wird insbesondere versucht, sowohl in theoretischer als auch in empirischer Sicht Maedchen in der Jugendforschung sichtbar werden zu lassen. Es wird aus unterschiedlichen Forschungsvorhaben, die seit 1989 in einem Hamburger Forschungskolloqium zur Diskussion gestellt wurden, berichtet. In einer Art Bestandsaufnahme werden zunaechst auf der Basis vorliegender Untersuchungen Aussagen zum Geschlechterverhaeltnis im Jugendalter getroffen. Den zweiten Teil bilden Forschungsberichte ueber qualitative Studien zu Berufs- und Lebensplaenen junger Menschen, zur Situation von Jungen und Maedchen in der DDR der 80er Jahre und zur Situation arbeitsloser Maedchen in der Weimarer Republik als Beitrag zur Geschichte weiblicher Jugend. Die abschliessende Theoriediskussion hat Konzepte zur Geschlechtersozialisation im Jugendalter und deren Weiterentwicklung zum Gegenstand. Dabei werden die klassische Psychoanalyse und ihre Konzentration auf die Entwicklung im Kindesalter ebenso kritisiert wie feministische Studien, die oftmals hinter die subjekt- theoretischen Erkenntnisse des Interaktionismus zurueckfallen. Zuletzt wird eine auf Bourdieu fussende Perspektive aufgetan, die die Geschlechtszugehoerigkeit in den Kontext unterschiedlicher Lebenslagen rueckt.