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Wer heute über Eltern- und Familienbildung nachdenkt und sie anbietet, steht in der Tradition der Klassiker der Pädagogik, deren Schriften zur Begleitung, Entlastung und Unterstützung von Familien nichts an Aktualität verloren haben: Johann Amos Comenius (1592-1670) entwickelte bereits im 16. Jahrhundert mit seiner Schrift "Informatorium der Mütterschul" ein programmatisches Konzept in Form einer didaktischen Einheit zur Weiterbildung der Mütter und appelliert an diese, ihre wichtige Erziehungsaufgabe nicht an professionelle Erzieher abzugeben. Friedrich Fröbel schuf 1840 mit seinem Kindergarten eine familienergänzende Institution der Erziehung, Bildung und Ganztagsbetreuung, in der nicht nur die Kinder gefördert, sondern auch die Mütter geschult werden sollten. Durch Hospitation, Aus- und Weiterbildung wurden den Müttern Wissen, Kenntnisse und neue Erfahrungen ermöglicht, die sie in ihrem eigenen Familienalltag nutzen konnten. Der Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827) befürchtete gar den "Verlust der Wohnstube", die für ihn das Zentrum der Persönlichkeitsentwicklung des Menschen war. Er plädierte dafür, Mütter und Väter für ihre Erziehungsaufgabe zu schulen und die "Mutterliebe" zu achten (Tschöpe-Scheffler 1996, S. 87 ff.).