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Der Beitrag nimmt die Schwierigkeit, Fundamentalismus und Terrorismus als eine Kausalrelation mit empirischen Methoden nachzuweisen, zum Ausgangspunkt und testet die Luhmann’schen Analysen zum autopoietischen Konfliktssystem in ihrer Aussagekraft für aktuelle Problemkonstellationen. Gezeigt wird dies am Formgebrauch des religiösen gewaltgeneigten Fundamentalismus in seinen theologischen und säkular-zivilen Varianten. Ein solcherart problematischer Umgang mit Unterscheidungen lässt sich an bestimmten Funktionsstellen ablesen: Konfliktpotenzierende Kommunikationsmedien werden darin erkennbar, wie mit der paradoxen Einheit von Glaube und Wissen umgegangen wird. Konfliktpotenzierende Codes offenbaren sich an den Modi der Entparadoxierung von Moral und Religion. Und Kontingenzformeln können zu Auslösefaktoren von Gewaltspiralen werden, sobald sich ihre Funktion der ‚Stoppregel‘ – Legitimität, Gerechtigkeit, Knappheit, Limitationalität, Gott – ins Gegenteil eines Grenzenlosigkeitssinns verkehrt. Dieser inverse Sinn ist in der Lage, außergesetzliche Tötungen zu legitimieren.