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Soziale Systeme, 2012-11, Vol.18 (1), p.386-402
2012
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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
World Cinema: Realismus, Evidenz, Präsenz
Ist Teil von
  • Soziale Systeme, 2012-11, Vol.18 (1), p.386-402
Ort / Verlag
Lucius & Lucius
Erscheinungsjahr
2012
Quelle
De Gruyter journals
Beschreibungen/Notizen
  • Das Weltkino (in der Nachfolge des nationalen Kinos) hat sich seit jeher gegenüber Hollywood durch seinen grösseren Realismus abgegrenzt. Ob man an den italienischen Neo-Realismus denkt, den semi-dokumentarischen Cinéma Vérité-Stil der französischen Nouvelle Vague oder aber an den klinisch sondierenden psychologischen Realismus eines Ingmar Bergmann: unsere Vorstellung von einem »repräsentativen« oder »authentischen« Filmschaffen sind im Allgemeinen an irgendeine Form von realistischer Ästhetik gebunden. Gleichzeitig thematisiert das Weltkino gegenwärtig immer häufiger, dass wir im Kino des 21. Jahrhunderts nicht mehr länger unseren Augen trauen können. Während filmische Verfahren, wie etwa statische Kameraeinstellungen, Schärfentiefe oder Plansequenzen - alles traditionelle Kennzeichen für eine realistische Filmästhetik und für Techniken des filmischen Dokumentarismus - immer noch Verwendung finden, werden sie heute jedoch für andere Zwecke eingesetzt. Materialistische Kritiken des filmischen Realismus im klassischen Hollywood-Kino orientieren sich nicht mehr an einem Brecht'schen Verständ nis einer realistischen Ästhetik als Verfremdungseffekt, noch eifern sie dem politischen Realismus des »Third Cinema« der 1970er Jahre nach. Stattdessen scheinen diejenigen filmischen Techniken in den Vordergrund zu rücken, die in der Konstruktion kinematografischer Repräsentationen auf Elemente des Fantastischen und der Magie zurückgreifen, die von Geistergeschichten und spektralen Erscheinungen genährt werden. Diese Filme spielen mit linearen Zeitstrukturen, Erinnerungen und vertrauten chronologischen Ordnungen, und machen somit unweigerlich die (Sinnes-)Wahrnehmung selbst zum eigentlich zentralen Thema. Der Essay stellt theoretische und historische Zusammenhänge für die ästhetischen Transformationen innerhalb des Weltkinos vor, und diskutiert darüber hinaus am Beispiel von Filmen des koreanischen Regisseurs Kim Ki-Duk die konzeptionellen Verschiebungen in der Vorstellung von Realismus als Teil der ›Welterzeugung durch Bilder‹. Dies könnte schließlich auch dabei helfen, umstrittene Begriffe wie ›Evidenz‹, ›Authentizität‹ und (Zuschauer-)›Präsenz‹ zu klären.
Sprache
Englisch
Identifikatoren
ISSN: 0948-423X
eISSN: 2366-0473
DOI: 10.1515/sosys-2012-1-218
Titel-ID: cdi_crossref_primary_10_1515_sosys_2012_1_218
Format

Weiterführende Literatur

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