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Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 2007-04, Vol.56 (4), p.310-332
2007

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Psychoanalytische Psychotherapie und ADHD-Trias (Impulsivität, Hypermotorik und Aufmerksamkeitsstörungen)
Ist Teil von
  • Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 2007-04, Vol.56 (4), p.310-332
Ort / Verlag
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr
2007
Link zum Volltext
Quelle
Free E-Journal (出版社公開部分のみ)
Beschreibungen/Notizen
  • Nach einem Streifzug durch die psychoanalytisch orientierte Literatur zur ADHS-Trias (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom) werden die bei der ADHS-Symptomatik überzufällig häufig zu findenden frühkindlichen Entwicklungs-, Bindungs- und Beziehungsstörungen (Regulation von Triebimpulsen und Affekten, Ich-Funktionen) sowie die Rolle infantiler Traumata (Objektverlust) und psychischer Konflikte diskutiert. Im analytisch-psychotherapeutischen Prozess manifestiert sich die ADHS-Symptomtrias beim Kind z. B. in Form von intrapsychischen Konflikten auf der Ebene der Selbstrepräsentanz oder von zentralen Objektbeziehungsrepräsentanzen, die durch eine ungenügende Containing/Holding-Funktion charakterisiert sind, in einer Beeinträchtigung selbstregulativer Funktionen, in inkonsistenter Symbolisierungsfähigkeit oder in mangelnder Regulations- und Steuerungsfähigkeit des Ichs. Wegen der Vielfalt der beteiligten Faktoren können und sollen weder die Ätiologie noch die Pathogenese dieses trisymptomatischen Störungsbildes verallgemeinert werden. Dies wird bei einem beziehungsorientierten Vorgehen besonders deutlich. Anhand eines Erstinterviews wird die Fähigkeit eines zehnjährigen (als ADHS-Patient diagnostizierten) Jungen illustriert, ein analytisch-therapeutisches Gespräch für sich zu nutzen und seine innerpsychische Erlebnis- und Problemwelt bildhaft und in narrativ-performativer Form darzustellen. Schließlich wird auf spezifische technische Besonderheiten bei der nieder- oder höherfrequenten psychoanalytischen Psychotherapie mit ADHS-Kindern eingegangen: Entsprechend den weitgehend prägenitalen Beziehungsformen, die sich zumeist in einer intensiven Selbstwertproblematik, narzisstischen Aggressivität und motorischen Impulsivität zeigen, verlaufen die Übertragungs-/Gegenübertragungsbewegungen vorwiegend über projektive und introjektive Identifizierungen. Steuerungshilfen und Grenzsetzungen werden beim Containment der Probleme als oft langdauernd notwendig erachtet. Es wird verdeutlicht, dass das Übersetzen von Handeln in Sprache und die Transformation der beim analytischen Therapeuten intrapsychisch ausgelösten Vorgänge in für das Kind hilfreiche Interventionen/Interpretationen eine konstante Anpassung an die inkonsistenten Ich-Funktionen und an das fragile Selbstgefühl des Kindes erfordern. Der zusätzliche Einsatz von Stimulantien, die Arbeit mit dem Umfeld und der im analytischen Bereich noch hohe Forschungsbedarf werden abschließend kurz diskutiert. (ZPID).
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0032-7034
eISSN: 2196-8225
DOI: 10.13109/prkk.2007.56.4.310
Titel-ID: cdi_crossref_primary_10_13109_prkk_2007_56_4_310

Weiterführende Literatur

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