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Kirchliche Zeitgeschichte, 2010-03, Vol.23 (2), p.380-411
2010

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Erneuerung und Neuordnung der Kirche. Die evangelische Kirche in Deutschland 1945
Ist Teil von
  • Kirchliche Zeitgeschichte, 2010-03, Vol.23 (2), p.380-411
Ort / Verlag
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr
2010
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Die Neuordnung der evangelischen Kirche nach der NS-Zeit war als politischer und sozialer Prozess Teil der Reorganisation Deutschlands, sollte aber theologisch die Erkenntnisse des Kirchenkampfes zum Zuge bringen. Darum analysiert der Beitrag zentrale Vorgänge im Blick auf die theologisch fundamentale Unterscheidung zwischen der Erneuerung durch das Wort Gottes und einer Neuordnung als menschliches Handeln. Gegen die Deutschen Christen half die Unterscheidung bei der Zurückweisung weitgespannter Reformforderungen angesichts der NS-Machtergreifung, aber gegen Ende des Krieges dienten ebenfalls historische Ereignisse als Begründung eines „neuen Anfangs". Im Gegensatz zu den vermittelnden Lösungen in vielen Landeskirchen, wollte die bruderrätliche BK mit Martin Niemöller die Kirche in Hessen und Nassau programmatisch in der Linie der BK entwickeln". Die Orientierung am Bild der brüderlichen Bekenntnisgemeinde führte aber bei der Kirchenleitung wie auf der Ebene der Gemeinde zum Versuch, durch die Neuordnung eine Erneuerung gemäß dem Bekenntnis als aktuales Bekennen zu Christus zu gestalten. Die Lutheraner verstanden die Aufforderung, die kirchliche Neuordnung am Bekenntnis zu orientieren, als normativen Bezug auf die lutherischen Bekenntnisse und auf dieser Basis wollte besonders Hans Meiser die Kirche am Bekenntnis ausrichten. Darum verfolgte er den Plan einer rein lutherischen Kirche Deutschlands in deutlicher Distanzierung von der Barmer Theologischen Erklärung als Zeugnis einer Unions-Theologie. Die Neuordnung sollte als Verkirchlichung das Erbe wahren, während Landesbischof Wurm und die BK eine Restauration ablehnten. Beide wollten eine Neuordnung auf der Grundlage von Barmen, aber im volkskirchlichen Konzept Wurms diente die kirchliche Ordnung nur dem Verkündigungsauftrag der Kirche, während Niemöller beide Ebenen, Erneuerung und Neuordnung, im öffentlichen Bekennen der Gemeinde vereinen wollte. The reordering of the protestant church after the Nazi-regime was a political and social process and in this perspective it was a part of the reorganization of life in Germany. Within this it was the task of the church to realize the theological insights of the Kirchenkampf and to make what was theologically a fundamental distinction between renewal by the Word of God and reordering as a human work. This distinction had helped Christians to reject the demands of the German Christian Movement for extensive reforms in Nazi-Germany. However, at the end of that regime historical events would yield reasons to make a new beginning. Mostly the territorial churches tried a middle course. Leading figures in the ecclesiastical middle ground contacted those of the Confessing Church to build a new leadership. Martin Niemöller and others who were the most convinced members of the Confessing Church intended to organize the Church in Hessen-Nassau along the lines of the Barmen resolutions. But this orientation, inspired by the image of a brotherly confessing congregation, led to the temptation to view such reordering as a renewal of a true Church bound to Jesus Christ. Against this, the Lutherans, and especially Hans Meiser of the Bavarian Church, understood the confessions as a basis of Christian doctrine and therefore of the Church. They sought a pure Lutheran Church of Germany, as distinct from the Theological Declaration of Barmen as a Uniate witness. Such a reordering should aim to save their specific ecclesiastical heritage. Meanwhile, Bishop Wurm of Württemberg and others in the Confessing Church rejected such a restoration. They preferred a reordering in line with the declaration of Barmen, but with some differences. Wurm saw the Church as a widespread community, and in that framework ecclesiastical order had to serve witness and preaching as the main obligations of the Church.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0932-9951
eISSN: 2196-808X
DOI: 10.13109/kize.2010.23.2.380
Titel-ID: cdi_crossref_primary_10_13109_kize_2010_23_2_380
Format

Weiterführende Literatur

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