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Kirchliche Zeitgeschichte, 2007-10, Vol.20 (1), p.47-65
2007

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Katholizismus und katholische Kirche in der DDR seit 1985
Ist Teil von
  • Kirchliche Zeitgeschichte, 2007-10, Vol.20 (1), p.47-65
Ort / Verlag
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr
2007
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Der Focus der wissenschaftlichen Untersuchungen über die katholische Kirche in der DDR war bisher fast ausschließlich auf das ,Verhältnis Staat und Kirche‛ gerichtet und hat kaum die theologischen und pastoralen Veränderungen, die sich in den 1980er Jahren vollzogen in den Blick genommen. Auf diese Weise wurde eine wesentliche Lebensäußerung von Kirche nahezu ausgeblendet. Da mit dem Ende der ,Ära Bengsch‛ 1979 allmählich auch die Erhaltung des kirchenpolitischen ,Status quo‛ in den Hintergrund trat, definierte eine neue Bischofsgeneration die Kirche in der DDR als Kirche für die Menschen ,dieses Landes‛ und forderte zum Einsatz für ,dieses Land‛ und seine Menschen auf. Ein Engagement für die ,sozialistische Gesellschaft‛ wurde nach wie vor strikt abgelehnt. Dem politischen und gesellschaftlichen Umbruch 1989, den die offizielle Kirche eher abwartend gegenüberstand, folgte nach den ersten freien Wahlen eine überproportional große Anzahl katholischer Mandatsträger in politischen Ämtern, was sicher auch auf einen theologischen Paradigmenwechsel und einer seit den 1960er Jahren sich allmählich vollziehenden ,Elitebildung‛ zurückzuführen ist. Im äußeren Bereich wurden seit 1989 die Strukturen der katholischen Kirche in den Neuen Bundesländern an die bundesdeutschen angepaßt. Kirchliches Leben, Pastoral und Caritas sind von der doppelten Diaspora bestimmt, wobei das Postulat eines Hineinwirkens in alle Bereiche der Gesellschaft trotz geringer personeller und finanzieller Ressourcen Kennzeichen der Katholische Kirche in den Neuen Bundesländern ist. The focus of scientific investigations on the Catholic Church in the GDR has until now been almost exclusively focussed on the relationship between church and state and has hardly considered the theological and pastoral changes which took place in the 1980's. In this way, a fundamental statement of the church had been all but ignored. With the end of the "Bengsch Era" in 1979, the maintenance of the church-political 'status quo' was gradually becoming less important. A new generation of bishops defined the GDR church as being for the people of "this country" and promoted believers to commit themselves to "this country" and its people. A commitment to the "socialist society" was as much as ever rejected. While the official church greeted the political and social upheavals of 1989 rather cautiously, after the first free elections, an over-proportionate number of Catholics were taking political offices. This was most likely due to a change in theological paradigms and the gradual formation of an 'elite' since the 1960's. After 1989, the external structures of the Catholic Church in the new Bundesländer were adapted to those of the Federal Republic. Ecclesiastical life, pastoral and Caritas are determined by the double Diaspora, and the postulate to influence all areas of social life, despite of limited personal and financial resources, can still be called the mark of the Catholic Church in the new federal states.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0932-9951
eISSN: 2196-808X
DOI: 10.13109/kize.2007.20.1.47
Titel-ID: cdi_crossref_primary_10_13109_kize_2007_20_1_47
Format

Weiterführende Literatur

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