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Die Beichte und ihre Bedeutung im Sozialisationsprozess
Ist Teil von
Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 2000-12, Vol.3 (4), p.609-628, Article 609
Erscheinungsjahr
2000
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLink (Online service)
Beschreibungen/Notizen
Mehr als 500 Jahre lang gehörte die Beichte als christliche Version institutionalisierter Selbstthematisierung und als ritualisierter Ausdruck einer spezifisch christlichen Schuldkultur zu den grundlegenden Sozialisationserfahrungen und zur alltäglichen Frömmigkeitspraxis vieler Menschen. Dieser Beitrag versucht deshalb zunächst, die Vorgeschichte und die Geschichte der christlich-katholischen Beichte zu skizzieren. Beim Blick auf die wichtigsten Merkmale und Elemente der Beichte zeigt sich dann geradezu paradigmatisch, wie unter liturgisch geregelten und historisch sich wandelnden Bedingungen gesellschaftliche Normen, religiöse Vorschriften, rhetorische Traditionen und individuelles Erleben ineinander greifen. Eine Skizze zu wichtigen Wirkungen und Funktionen des Instituts Beichte bekräftigt schließlich noch einmal ihre sozialisatorischen Effekte und erweist darüber hinaus die ihr zugrunde liegenden Widersprüche und Paradoxa menschlicher Selbstreflexion: Widersprüche, die im traditionellen pädagogischen Diskurs als Grundprobleme der Bildungstheorie behandelt werden. (DIPF/Orig.)