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Ethnic Business in der Leiharbeit – Einblicke in einen wenig bekannten Arbeitsmarkt in Deutschland
Ist Teil von
ÖZS. Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 2013-03, Vol.38 (1), p.93-108
Ort / Verlag
Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden
Erscheinungsjahr
2013
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Die Leiharbeitsbranche in Deutschland verzeichnet seit der Arbeitsmarkt-Deregulierung durch die Agenda 2010 nahezu jährlich neue Rekordzahlen, und es verwundert nicht, dass sich auch in dieser Branche Beispiele ethnischer Ökonomie
(ethnic business)
finden. Als Ethnische Leiharbeitsfirmen sollen hierbei Firmen verstanden werden, deren Geschäftsführung/Inhaber sowie die internen und externen Mitarbeitenden (LeiharbeitnehmerInnen) (fast) ausschließlich der gleichen Ethnie angehören. Ihre Rekrutierung erfolgt dabei häufig innerhalb ethnischer Netzwerke auf informellem Wege. Besonders MigrantInnen, die aufgrund geringer Deutschkenntnisse, ihres Alters oder etwa aus religiösen Gründen den Kontext ihrer Ethnie nicht verlassen wollen oder können, bieten diese Verleiher eine Arbeitschance. Dabei wirft Ethnic Business in einer Branche, die in Deutschland ohnehin durch einen Mangel an Standards „Guter Arbeit“ gekennzeichnet ist, Fragen auf: Was sind die Motivlagen für MigrantInnen, bei einem ethnischen Verleiher zu arbeiten? Warum ist es für UnternehmerInnen mit Migrationshintergrund attraktiv, ein ethnisches Geschäftsmodell für ihre Leiharbeitsfirma zu wählen? Inwieweit gelingt es ethnischen Verleihern, einer durch strukturellen Unsicherheit gekennzeichneten Branche neue Strukturen und damit Berechenbarkeit entgegenzusetzen?