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Renale Manifestationen bei systemischen Autoimmunerkrankungen
Ist Teil von
Der Nephrologe, 2021-02, Vol.16 (2), p.81-90
Ort / Verlag
Heidelberg: Springer Medizin
Erscheinungsjahr
2021
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Systemische Autoimmunerkrankungen können sich in jeweils unterschiedlicher Weise auch renal manifestieren. So tritt bei bis zu 90 % der Patienten mit ANCA(antineutrophile zytoplasmatische Antikörper)-Vaskulitis eine renale Manifestation in Form einer Glomerulonephritis auf. Bei der IgG4(Immunglobulin G4)-assoziierten Erkrankung weisen Studien zufolge etwa 11 % der Patienten eine renale Beteiligung auf; dabei liegt meist eine tubulointerstitielle Nephritis (TIN) oder eine begleitende membranöse Glomerulonephritis vor. Bei der Sarkoidose schwankt der Anteil der Patienten mit renaler Beteiligung je nach Studie zwischen 5 und 50 %. Die Anti-GBM(glomeruläre Basalmembran)-Erkrankung präsentiert sich überwiegend als pulmorenales Syndrom, und bei der systemischen Sklerose kommt es bei 5–20 % der Patienten innerhalb der ersten 5 Jahre nach Diagnosestellung zu einer renalen Krise mit akutem Nierenversagen (ANV). Bei bis zu 5 % der Patienten, die sich einer Behandlung mit Immuncheckpoint-Inhibitoren unterziehen, tritt eine granulomatöse, interstitielle Nephritis auf, welche dann ebenfalls zum ANV führen kann. Auch beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) sind häufig die Nieren mitbetroffen; etwa die Hälfte aller SLE-Patienten entwickelt im Verlauf eine Lupusnephritis. Zur Diagnose einer renalen Manifestation ist in der Regel die Durchführung einer Nierenbiopsie erforderlich. Die Therapie erfolgt in Abhängigkeit von der Grunderkrankung mit Zytostatika, Immunsuppressiva, monoklonalen Antikörpern oder Kortikosteroiden. Trotz zunächst erfolgreicher Behandlung sind Rezidive nicht zu vermeiden. Diese müssen rechtzeitig, etwa über eine Monitorisierung des Urins, erkannt werden, um eine irreversible Nierenschädigung zu vermeiden.