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Transit (Frankfurt am Main, Germany), 1998 (15), p.120-140
Ort / Verlag
Institut für die Wissenschaften vom Menschen
Erscheinungsjahr
1998
Quelle
Free E-Journal (出版社公開部分のみ)
Beschreibungen/Notizen
»Erinnerungsorte« nach Pierre Nora sind Zwitterorte.1 Sie liegen zwischen dem Sakralen und Profanen; sie sind »dicht gesponnen aus Leben und Tod«; sie sind Repräsentationen kollektiver Wahrnehmungen und Bewertungen, sind Ausdruck der jeweils herrschenden Macht und Vergegenwärtigung kollektiver Identitäten. Der Erinnerungsort Heldenplatz ist obsessiv von einem Ereignis besetzt. Am 15. März 1938 meldete der»Führer und Kanzler der deutschen Nation und des Reiches«, Adolf Hitler, hoch vom Balkon der Neuen Hofburg her, »vor der deutschen Geschichte« - jenem übernatürlichem Wesen, das mit der »Vorsehung« verschmolz - den Eintritt seiner Heimat in das Deutsche Reich. Die nationalen Sehnsüchte des 19. Jahrhunderts schienen erfüllt. Der Strom der österreichischen Geschichte mündete, so schien es, in den Hauptstrom der deutschen Geschichte.