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Im Laufe des 15. Jahrhunderts verwandelte sich das lose Konglomerat der russischen Teilfürstentümer schrittweise in eine christliche Autokratie mit dem Moskauer Großfürsten und späteren Zaren an der Spitze. Eine entscheidende Rolle in der Legitimation des entstehenden Zarentums spielten Endzeiterwartungen. Sie hingen mit dem Glauben an das Ende der Welt im Jahre 1492 zusammen. Das ausgebliebene Jüngste Gericht wurde dabei zum entscheidenden Impuls, Moskau erstmalig zum neuen Konstantinopel zu proklamieren. Im Fokus dieser komparativen Arbeit stehen die ersten russischen politisch-eschatologischen Herrschaftsvorstellungen, die an der Schwelle zur Neuzeit entworfen wurden. Es wird gezeigt, auf welche Art und Weise solche Vorstellungen in der Moskauer Rus’ zum Zweck der Herrschaftslegitimation herangezogen wurden und worin die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Aktualisierung dieses Gedankenguts in der Moskauer Rus’ im Vergleich zu den anderen christlichen Reichen bestanden. Die vergleichende Perspektive auf die politische Eschatologie ermöglicht es, eine Brücke zwischen den west- und osteuropäischen Endzeitvorstellungen zu schlagen und dadurch die Geschichte der Rus’ als Geschichte des christlichen Europas zu untersuchen
The Last Judgment and the second coming of Jesus Christ were important elements in the medieval and early modern worldview. The powerful also used eschatological ideas to legitimize their rule. This volume inquires into the similarities and differences between the strategies employed by Eastern and Western European clerics to legitimize their rule in light of expectations about the end time, but also asks how they influenced each other