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Der Zettel: zur Kulturgeschichte eines Alltagsmediums und seinen Repräsentationen in der Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts : = Thenote: on the cultural history of an everyday medium and its representations in 20th and 21st century literature
ger: Die literaturwissenschaftliche Studie hebt in 18 fiktionalen Erzähltexten des 20. und 21. Jahrhunderts die motivische Vielfältigkeit und Wandlungsfähigkeit eines alltäglichen und kurzen Ausdrucksmediums hervor. Entgegen allgemeingültiger Zuschreibungen bringt der Zettel in der Literatur durch seine inhaltliche Kürze und Unabgeschlossenheit, seine Zweckentfremdungen oder anonymen Adressierungen eine eigene erzählerische Mehrstimmigkeit und Mehrdimensionalität in die Texte ein und schafft inhaltliche Querverbindungen, welche die literarischen Texte in besonderer Weise formen und neue Erzählarten generieren. In vier thematisch abgesteckten Schwerpunkten werden in dieser Studie neben einführenden kulturgeschichtlichen Aspekten - die Spielkarteneuphorie und das Aufkommen von Wissensordnungen - insbesondere die provisorischen und fragmentarischen Merkmale des Ausdrucksmediums, die Adressierungsalternativen und optionalen Lesarten von Zetteln untersucht. Im komparatistisch gewählten Textkorpus stehen die doppelten Strukturen - die inhaltlichen sowie materiellen Ebenen - diverser Zettelvarianten im Fokus, die in den literarischen Beispielen verschiedener Nationen unterschiedlich gewichtet und verhandelt werden. Hierdurch werden mögliche Zuschreibungen und bidirektional verlaufende Umwertungen des Alltagsmediums anhand verschiedener literarischer Texte begreifbar gemacht und gängige Umgangsweisen mit dem Zettel reflektiert.
eng: This literary study highlights the diversity and versatility of motives of an everyday and short medium of expression in 18 fictional narrative texts of the 20th and 21st centuries. Contrary to general attributions, the note in literature introduces its own narrative diversity of voices and multi-dimensionality into texts through the brevity and incompleteness of its content, its misappropriations or anonymous modes of address, and creates crosslinks between content, shaping the literary texts in a particular way and generating new types of narration.In four key topical areas, this study examines not only aspects of cultural history in the introduction - the euphoria for playing cards and the emergence of knowledge systems - but also, in particular, the provisional and fragmentary features of this medium of expression, the alternatives of address and optional readings of notes. The text corpus, selected based on comparative criteria, focuses on the double structures - the content as well as the material levels - of a range of note variations, which are weighted and negotiated differently in the literary examples of different nations. This makes possible attributions and bidirectional re-assessments of the everyday medium comprehensible using different literary texts and reflects common ways of dealing with notes.