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Die emotionale Konstruktion der Wirklichkeit : Beiträge zu einer emotionspädagogischen Erwachsenenbildung [electronic resource]
Ist Teil von
Grundlagen der Berufs- und Erwachsenenbildung : 44
Auflage
1st ed
Beschreibungen/Notizen
Frontmatter -- Cover -- Impressum -- Inhaltsverzeichnis -- Vorwort -- Einleitung: Unterwegs zu einer systematischen Doppelperspektive der Erwachsenenpädagogik -- 1. Schwierigkeiten einer wissenschaftlichen Erforschung der Emotionen -- Beispiel: Akademische Rechthaberei als Bewältigungsstrategie -- Exkurs: Die Frage der Objektivität - oder: Grundlinien eines emotionalen Konstruktivismus -- 2. Konstruktivismus und Erwachsenenbildung -- Erkenntnis und Interessen: Erkenntnisinteressen? -- Innere und äußere Systematik des Erwachsenenlernens -- Fazit -- 3. Die Emergenz der Kognition -- Emergenz und Struktur -- Lehren als Strukturverknüpfung durch das Arrangement von Lernwelten -- Fazit -- 4. Die emotionale Konstruktion der Wirklichkeit -- Bildungsintention als strukturell (an)koppelbare Entwicklungsimpulse -- Erwachsenenbildung als Deutungs- und Emotionslernen -- 5. Bildung ist (auch) emotionale Reife -- Auf dem Weg zu einer anderen Didaktik -- Erste Annäherungen an eine Didaktik des Emotionalen -- Beispiel Referendariat -- Beispiel: Übergriffiges Bescheidwissen -- Anmerkungen zur Professionaltiät begleitenden Handelns -- 6. Emotionale Selbstreflexivität -- Die Frage nach dem Beobachter -- Emotionale Selbstbefreiung durch reflexives Lernen -- Beispiel: "Ich streite, um gesehen zu werden! -- Beispiel: Führungskonflikt -- Ich gehe eine Straße -- Exkurs: Systemaufstellungen -- 7. Von der Emotionspsychologie zur Emotionspädagogik -- Ich fühle, also bin ich" (Damasio) -- Grundanliegen emotionaler Bildung: Angstvermeidung vermeiden -- Formen und Vielfalt der Emotionen -- Merkmale der Gefühle -- Exkurs: Die Selbstkonstruktion unserer Freuden und Leiden -- Leben im Modus der Komplexgeprägtheiten -- (1) Der positive Mutterkomplex -- (2) Der negative Mutterkomplex -- (3) Der positive Vaterkomplex -- (4) Der negative Vaterkomplex.
Beispiel: "Nur dann fühle ich mich respektiert -- Beispiele aus der Erwachsenenbildung -- 8. Was "bringt" der Konstruktivismus der Erwachsenendidaktik? -- Die Radikalität des Konstruktivismus -- Erwachsenendidaktik -- 9. Emotionale Selbstbefreiung durch reflexives Lernen -- Beispiel: Selbstbehinderung -- Beispiel: Aufwertung durch Abwertung -- 10. Personalentwicklung in Schulen - Quadratur des Kreises oder beginnende Realität? -- Basis pädagogischer Personalentwicklung: Kritik der Lernkultur -- Personalentwicklung als lernkulturelle Gegensozialisation -- Beispiel: KOMET - Kommunikations- und Methodentraining in der Lehrerbildung -- LehrerIn - Psychogramm eines Berufs". Oder: Pädagogische Professionalität basiert auf der emotionalen Kompetenz -- Beispiel: "Systemik der Erziehung -- 11. Führen und Geführtwerden im Schulalltag - emotionstheoretische Betrachtungen -- Beispiel: Der Überlebenskampf einer extern berufenen Schulleiterin -- Du bist o.k., ich bin o.k." (Harris) -- Die Gelassenheit metafaktischer Beobachtung -- 12. "Nun vergesst mal schön, was Ihr auf der Universität gelernt habt! -- Die notwendige Komplementarität unterschiedlicher Wissensformen in der LehrerInnenbildung -- 13. Die vergessenen Gefühle in der Erwachsenenpädagogik -- Stufen des Emotionslernens -- Beispiel: "Ich finde schlecht, was mich bedroht! -- Implizites Emotionslernen -- Beispiel: "Ich lerne, also bin ich! -- Explizites Emotionslernen -- Beispiel: Entwicklungspolitische Sensibilisierung -- Beispiel: Das Unmögliche versuchen (lernen) -- Backmatter -- Literatur -- Abbildungsverzeichnis -- Backcover.
Das vorliegende Buch bemüht sich in verschiedenen Annäherungen um eine Ausleuchtung des Verhältnisses von Emotion und Kognition im Erwachsenenlernen, fokussiert dabei aber sehr grundsätzlich auf die Frage der Identitätsentwicklung vor dem Hintergrund des Fortdauerns früher emotionaler Einspurungen in unterschiedlichen Kontexten sowie Konstellationen des Erwachsenenlebens. Sein Gegenstand ist somit die Emotionalität des Erwachsenseins. Dessen Selbst erweist sich dabei als weniger autonom als es Befreiungs- und Fortentwicklungsmetaphern der Erwachsenenpädagogik vorsehen. Diese konzipieren den Erwachsenen vielfach als ein emotionsloses Wesen, welches in den Motiven seines Handelns ausschließlich dem besseren Argument folgt, und sie übersehen dabei weitgehend, dass Menschen - so die in diesem Buchwiederholt stark gemachte These - grundsätzlich die Welt so deuten, wie sie es aushalten können. Diese emotionale Konstruktion der Wirklichkeit durchwirkt unser Kommunizieren und Kooperieren bis in die Ebenen sachlichster Auseinandersetzung hinein. Erst, wenn es gelingt, die subjektive Dynamik zuerkennen bzw. zu lesen, aus welcher sich im konkreten Fall, die Konsistenz von Denken, Fühlen und Handeln speißt, kann es möglich werden, anschlussfähige Transformationsprozesse zu initiieren oder produktiv zu begleiten. Das vorliegende Buch stellt eine Sammlung von Aufsätzen bereit, denen allen eines gemeinsam ist: Sie skizzieren das Konzept eines Emotionalen Konstruktivismus, welcher sowohl im Hinblick auf die erkenntnistheoretische Fundierung der Erwachsenenpädagogik als auch im Hinblick auf eine Neukonzipierung des Lernens Erwachsener Impulse bereit hält. Erstallmählich zeigt sich dabei das Konzept eines Emotionslernens, welches es auch und gerade angesichts der zunehmenden Ungewissheiten und Ungesichertheiten in den sich globalisierenden Gesellschaften zu entwickeln gilt. Menschen tragen Ängste und Festlegungen in sich, mit denen sich sich positionieren, einmischen, zurückhalten oder zurückziehen. Aufklärung als der Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit (Kant) begegnet uns heute auch als der Anspruch, die Funktionsmechanismen der eigenen Innerlichkeit verstehen zu lernen, auch um in Anbetracht der erwähnten Veränderungen im Außen zu einem ruhigeren und angemesseneren Denken, Fühlen und Handeln in der Lage zusein. Dies rückt eine neue Ebene des Erwachsenenlernens in den Blick, bei deres weniger um ein aneignendes Lernen als vielmehr um ein transformierendes Lernen geht. Die Erwachsenendidaktik sieht sich dadurch aufgerufen, ihre Konzepte und Professionalitätsmuster daraufhin zu überprüfen, wie diese mit dem impliziten Emotionslernen, welches stattfindet während alle Beteiligten meinen, es werde etwas gelernt, umgehen. Zudem gilt es, eine Erwachsenendidaktik des expliziten Emotionslernens zu entwickeln, welche geeignete Vorgehensweisen zur Förderung der Emotionalen Kompetenz des Erwachsenen entwickelt und erprobt.