Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich. mehr Informationen...
Ergebnis 3 von 5

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Kapitalismus und politische Moral in der Zwischenkriegszeit : Oder: Wer war Julius Barmat? [electronic resource]
Auflage
1st ed
Link zum Volltext
Beschreibungen/Notizen
  • Wer war dieser Julius Barmat, der am Silvestertag 1924 im noblen Schwanenwerder bei Berlin verhaftet wurde? Ein aufstrebender Unternehmer, der während der englischen Blockade maßgeblich zur Lebensmittelversorgung in Deutschland beitrug, dessen Industriekonzern dann aber im Zuge der Währungsstabilisierung scheiterte? Oder ein betrügerischer, korrupter, »ostjüdischer Kriegs-und Inflationsgewinnler«? War er ein Agent des Kaiserreichs oder gar ein Bolschewist oder zumindest ein opportunistischer Sozialdemokrat und ein Förderer der Zweiten Internationale? Julius Barmat stand nach seiner Verhaftung im Mittelpunkt des politisch brisantesten deutschen Finanzskandals, dem nach umstrittenen Bankgeschäften in Belgien, der Schweiz und in Frankreich 1937 ein weiterer belgischer Skandal folgte. Martin H. Geyer begibt sich auf Spurensuche nach Julius Barmat, der über Deutschland hinaus zum Inbegriff von fragwürdiger wirtschaftlicher und politischer Moral, vermeintlicher Dekadenz der Demokratien, von Korruption und Kapitalismus wurde. Geyer sondiert Barmats umstrittene Geschäfte während des Krieges, der Hyperinflation, der Währungsstabilisierung sowie der Weltwirtschaftskrise und zeichnet die Debatten im Umfeld der zwei Barmatskandale nach. Der Fall Barmat beschäftigte nicht nur die Justizbehörden, die mediale Öffentlichkeit, Radikale unterschiedlichster Couleur, sondern auch Literaten. Mit der historischen Figur Julius Barmat rückt Martin H. Geyer die großen Themen der Zwischenkriegszeit in den Vordergrund: die Grenzen des Kapitalismus, die moralische Ordnung von Demokratien, den Aufstieg faschistischer Bewegungen in Verbindung mit einem grassierenden Antisemitismus. Die Auseinandersetzung mit Julius Barmat regt dazu an, den politischen Radikalismus neu zu überdenken und sich mit bis heute aktuellen Fragen der Praxis des Kapitalismus wie auch der (Ab)Wege der Kapitalismuskritik auseinanderzusetzen.
  • Includes bibliographical references.
  • Der Aufstieg und Fall des jüdischen Unternehmers Julius Barmat in der Zwischenkriegszeit steht exemplarisch für die andauernden Debatten über Kapitalismus, Moral und Demokratie. Das Buch regt dazu an, den politischen Radikalismus neu zu überdenken und sich mit der heutigen Praxis des Kapitalismus und der Kapitalismuskritik auseinanderzusetzen. Wer war dieser Julius Barmat, der am Silvestertag 1924 im noblen Schwanenwerder bei Berlin verhaftet wurde? Ein begnadeter Unternehmer, der während der englischen Blockade maßgeblich zur Lebensmittelversorgung in Deutschland beitrug, dessen Industriekonzern aber im Zuge der Währungsstabilisierung scheiterte? Oder ein betrügerischer, korrupter, »ostjüdischer« Kriegs- und Inflationsgewinnler? War er ein Agent des Kaiserreichs oder ein opportunistischer Sozialdemokrat und Förderer der Zweiten Internationale? Die Verhaftung dieses Mannes löste einen der brisantesten deutschen Finanzskandale aus, der nicht nur die Justizbehörden, die Medien und Radikale beschäftigte, sondern auch Literaten und Theaterregisseure.
  • Martin H. Geyer, Historiker, ist seit 1997 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISBN: 3-86854-935-8
Titel-ID: 9925178145806463
Format
1 online resource (581 pages) :; illustrations
Schlagworte
Antisemitismus, Demokratie, Finanzskandal, Kapitalismuskritik, Korruption, Moral, Weimarer Republik, Weltwirtschaftskrise