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Autor(en) / Beteiligte
Titel
Jenseits des Schweigegebots : Alevitische Migrantenselbstorganisationen und zivilgesellschaftliche Integration in Deutschland und den Niederlanden [electronic resource]
Ist Teil von
  • Zivilgesellschaftliche Verständigungsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart : 11
Auflage
1st, New ed
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Beschreibungen/Notizen
  • Migrantenselbstorganisationen (MSO) rücken zunehmend als zivilgesellschaftliche Akteure ins Blickfeld politischer und wissenschaftlicher Integrationsdebatten. Sowohl Deutschland als auch die Niederlande suchen nach Rezepten für eine "gelungene" Integration von Menschen aus der Türkei, die in beiden Ländern die größte Migrantengruppe darstellen. Diese Studie untersucht die Gruppe der Aleviten, die mit Beginn der Arbeitsmigration in den 1960er Jahren aus der Türkei nach Deutschland und in die Niederlande eingewandert sind, jedoch ihre Identität bis Ende der 1980er Jahre aufgrund ihres Schweigegebots nicht an die Öffentlichkeit getragen haben. Nach 50 Jahren Migrationsgeschichte haben die Aleviten in Deutschland und in den Niederlanden Organisationen gebildet und werden zunehmend in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Die Fallstudie zeigt auf, dass weder das Aleviten- und Bektaşi-Kulturzentrum e.V. in Duisburg noch das Alevitisch Cultureel Centrum Rijnmond in Rotterdam zu einer ethnisch-religiösen Abschottung geführt haben. Dabei sind neben den nationalen Rahmenbedingungen beider Migrationsländer vor allem die mitgebrachten spezifischen religiösen und kulturellen Werte der Aleviten von Bedeutung. Insbesondere der Wandel der Aleviten von einer ehemals geschlossenen zu einer offenen Gemeinschaft, die gegenwärtig jenseits des Schweigegebots in beiden Ländern auf der Basis ihrer religiösen und ethisch-moralischen Werte dynamisch mit der jeweiligen Mehrheitsgesellschaft in Interaktion tritt, birgt ein bisher unbeachtetes Potenzial für den zivilgesellschaftlichen Integrationsprozess in der neuen Heimat.
  • Am Beispiel der Aleviten wird deutlich, so Aksünger, "dass die ,Renaissance der Religion' in postsäkularen modernen Gesellschaften wie in Deutschland und den Niederlanden nicht notwendigerweise als Hemmnis, sondern als Ressource für den Integrationsprozess gesehen werden kann" (228). Interessant ist zudem der Befund, dass die im Integrationsprozess vollzogenen Veränderungen auf die Identität der Aleviten in der Türkei zurückwirken und somit transnationale Dynamiken entfalten. - Anke Rösener auf portal für politikwissenschaft
  • Handan Aksünger-Kizil ist seit 2018 Professorin für "Alevitisch-Theologische Studien" an der Universität Wien. Von 2014 bis 2018 war sie als Juniorprofessorin für das Alevitentum an der Akademie der Weltreligionen an der Universität Hamburg tätig, wo sie 2014 bis 2017 stellvertretende Direktorin der Akademie der Weltreligionen war. Vom Wintersemester 2015/16 bis zum Sommersemester 2018 leitete sie den BA-Teilstudiengang "Alevitische Religion" im Lehramt Primar- und Sekundarstufe I und entwickelte den anschließenden MA-Teilstudiengang "Alevitische Religion".  2011 promovierte sie zum Thema "Jenseits des Schweigegebots. Alevitische Migrantenselbstorganisationen und zivilgesellschaftliche Integration in Deutschland und den Niederlanden" im Rahmen eines deutsch-niederländischen DFG-Graduiertenkollegs an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Seit 2009 erteilt sie Lehraufträge an den Universitäten Münster, Duisburg-Essen, Innsbruck und der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Seit 2005 ist sie als ehrenamtliche Referentin für das Alevitentum an den Deutschen Evangelischen Kirchentagen engagiert und vielen anderen Dialogrunden engagiert.
Sprache
Identifikatoren
ISBN: 3-8309-7883-9
Titel-ID: 9925177697906463