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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Das Jahrhundert des Populismus : Geschichte - Theorie - Kritik [electronic resource]
Auflage
1st ed
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Beschreibungen/Notizen
  • »Der Populismus revolutioniert die Politik des 21. Jahrhunderts. Doch das wahre Ausmaß der von ihm bewirkten Umwälzung haben wir noch nicht erfasst«, so beginnt der berühmte Historiker Pierre Rosanvallon seine aktuelle Analyse über ein viel diskutiertes Phänomen. Viele Werke, die sich mit dem Populismus beschäftigen, beschränken sich darauf, die Motive der Wähler*innen zu untersuchen, die sich für populistische Parteien entschieden haben. Rosanvallon hingegen legt einen Entwurf für eine noch fehlende kohärente Theorie des Populismus vor. Er nimmt den Populismus als aufsteigende Ideologie des 21. Jahrhunderts ernst, untersucht seine Attraktivität als Lösung für gegenwärtige Probleme, entfaltet seine Geschichte und unterzieht ihn dann einer gründlichen Kritik. Laut Rosanvallon werden wir die gegenwärtigen Phänomene nur verstehen, wenn wir den Populismus nicht nur als Pathologie der Demokratie, sondern als Angebot innerhalb eines demokratischen Systems, als eine zu theoretisierende Realität begreifen. Mit seiner Kritik ermöglicht es Rosanvallon, eine politisch wirkungslose Stigmatisierung zu beenden. Und er skizziert einen Alternativvorschlag für eine verallgemeinerte Volkssouveränität, die die Demokratie bereichert, anstatt sie zu vereinfachen und zu polarisieren: eine vitale Demokratie, die sich ständig selbst be- und hinterfragt. Auf dieser Ebene der permanenten Anstrengung und Transparenz kann das populistische Projekt seine Attraktivität verlieren.
  • Der international renommierte Demokratietheoretiker Pierre Rosanvallon legt einen Entwurf für eine Theorie des Populismus vor, mit Begrifflichkeiten, die eine radikale - im eigentlichen Sinne an die Wurzeln gehende - Konfrontation mit der populistischen Idee ermöglichen. Implizit erkennt er mit dieser Theorie den Populismus als aufsteigende Ideologie des 21. Jahrhunderts an, was aus seiner Sicht für eine fundierte Kritik auf dem Gebiet der Demokratie- und Gesellschaftstheorie erforderlich ist. Allein etwas zu kritisieren, ist für Pierre Rosanvallon nicht genug. Er bietet einen Alternativvorschlag an, der skizziert, was eine verallgemeinerte und potenzierte Volkssouveränität sein könnte, die die Demokratie bereichert, anstatt sie zu vereinfachen oder zu polarisieren.
  • Cover -- Titelseite -- Impressum -- Inhaltsverzeichnis -- EINLEITUNG - DEN POPULISMUS DENKEN -- Eine zu theoretisierende Realität -- Die Anatomie des Populismus -- Die drei Geschichten des Populismus -- Zur Kritik des Populismus -- Die Alternative -- I ANATOMIE -- Eine Auffassung des Volkes: das homogene Volk -- Von der Klasse zum Volk -- Sie und Wir -- Die Macht eines Wortes -- 2 Eine Demokratietheorie: direkt, polarisiert, unmittelbar -- Der Kult des Referendums und das Lob der direkten Demokratie -- Die polarisierte Demokratie -- Der unmittelbare Ausdruck des Volkes -- 3 Ein Repräsentationsmodus: der Homme-peuple -- Der lateinamerikanische Präzedenzfall -- Die organische Führungsfigur -- 4 Eine Wirtschaftspolitik und -philosophie: der Nationalprotektionismus -- Die Rückkehr des politischen Willens -- Eine Auffassung von Gerechtigkeit und Gleichheit -- Der Protektionismus als Sicherheitsinstrument -- 5 Ein System der Leidenschaften und Emotionen -- Die Faktoren dieser »Rückkehr der Emotionen« -- Die positionsbezogenen Emotionen -- Die verstandesbezogenen Emotionen -- Die interventionsbezogenen Emotionen -- Gibt es eine populistische Persönlichkeit? -- 6 Einheit und Vielfalt der Populismen -- Der diffuse Populismus -- Regime und Bewegungen -- Rechtspopulismus und Linkspopulismus -- II GESCHICHTE -- 1 Geschichte populistischer Momente (I): Cäsarismus und illiberale Demokratie in Frankreich -- Die Theorie des Plebiszits -- Der Homme-peuple und das homogene Volk -- Die demokratische Polarisierung -- Die cäsaristische Kritik der Parteien -- Eine »demokratische« Sicht der Einschränkung der Pressefreiheit -- 2 Geschichte populistischer Momente (II): die Jahre 1890 - 1914 -- Das Referendum als Allheilmittel -- Der Aufstieg des Nationalprotektionismus -- Der gescheiterte Populismus.
  • 3 Geschichte populistischer Momente (III): das lateinamerikanische Labor -- Gaitán: eine Gründergestalt -- Das peronistische Regime -- Zur Bezeichnung des lateinamerikanischen Populismus -- 4 Begriffsgeschichte: der Populismus als demokratische Form -- Strukturelle Aporie (I): das unauffindbare Volk -- Strukturelle Aporie (II): die Zweideutigkeiten der Repräsentativdemokratie -- Strukturelle Aporie (III): die Wandlungen der Unpersönlichkeit -- Strukturelle Aporie (IV): die Definition des Gleichheitsregimes -- Grenzfälle der Demokratie: die drei Familien -- III KRITIK -- Einleitung -- 1 Die Frage des Referendums -- Die Auflösung des Verantwortungsbegriffs -- Entscheiden heißt nicht wollen -- Die Vernachlässigung des Beratens -- Ein Hang zum Unumkehrbaren -- Das Schweigen über die normative Geltung der Referenden -- Die paradoxe Enteignung der Demokratie durch das Referendum -- Den demokratischen Erwartungen entsprechen, die der Referendumsidee zugrunde liegen -- 2 Polarisierte Demokratie versus potenzierte Demokratie -- Demokratische Fiktion und Horizont der Einstimmigkeit -- Die neuen Ausdrucksformen des Gemeinwillens -- Die Macht des Beliebigen -- Die Macht von niemandem -- Demokratische und nicht bloß liberale Institutionen -- 3 Von einem imaginären Volk zu einer demokratischen Gesellschaft im Aufbau -- Von der imaginären zur realen Gesellschaft -- Das 1% -- Populistisches Volk und demokratische Gesellschaft -- 4 Der Horizont der Demokratur: die Frage der Unumkehrbarkeit -- Philosophie und Politik der Unumkehrbarkeit -- Polarisierung und Politisierung der Institutionen -- Epistemologie und Moral der verallgemeinerten Politisierung -- SCHLUSS - DER GEIST EINER ALTERNATIVE -- Anhang -- Geschichte des Wortes »Populismus« -- Der russische Populismus -- Der amerikanische Populismus der 1890er Jahre -- Der Populismus in der Literatur -- Bibliografie.
  • Personenregister -- Zum Autor.
  • »Der Populismus revolutioniert die Politik des 21. Jahrhunderts. Doch das wahre Ausmaß der von ihm bewirkten Umwälzungen haben wir noch nicht erfasst.« Der bekannte Historiker Pierre Rosanvallon entwirft eine bisher noch fehlende kohärente Theorie des Populismus . Er untersucht seine Attraktivität als Lösung für gegenwärtige Probleme, entfaltet seine Geschichte und unterzieht ihn einer gründlichen Kritik. Daraus resultierend skizziert er einen Alternativvorschlag für eine verallgemeinerte Volkssouveränität, die die Demokratie bereichert, anstatt sie zu vereinfachen und zu polarisieren: eine vitale Demokratie, die sich ständig selbst be- und hinterfragt. Denn nur durch permanente Anstrengung und Transparenz kann das populistische Projekt seine Attraktivität verlieren.
  • Pierre Rosanvallon war von 2001 bis 2018 Professor für Moderne und Zeitgenössische Geschichte der Politik am Collège de France und Directeur de Recherche an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS).
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISBN: 3-86854-984-6
OCLC-Nummer: 1195452330
Titel-ID: 9925177495006463