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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Schamanische Sinnentwürfe? : Empirische Annäherungen an eine alternative Kulturtechnik in der Eifel der Gegenwart [electronic resource]
Ist Teil von
  • Mainzer Beiträge zur Kulturanthropologie / Volkskunde : 13
Auflage
1st, New ed
Link zum Volltext
Beschreibungen/Notizen
  • Immer mehr Menschen wenden sich in prekären Lebenslagen Konzepten jenseits klassischer Therapieangebote zu. Auf welche Weise und mit welchen Zielen werden diese alternativen Sinnentwürfe genutzt? Inwiefern helfen sie, den Alltag neu zu strukturieren? Der Gegenwartsschamanismus, als Kulturtechnik in diesem Sinne verstanden, wird häufig unter Oberbegriffen wie "New Age" oder auch "Esoterik" verhandelt - allerdings selten ohne abwertende Absicht. Dass sich die "Feldrealität" ambivalenter, gesellschaftskritischer und bisweilen selbstironischer erweist, als gemeinhin angenommen wird, zeigen die Biographien der in diesem Buch interviewten, begleiteten und portraitierten Menschen. In 21 Fallbeschreibungen werden ganz eigene Weltsichten und Gewohnheiten formuliert sowie Hoffnungen, aber auch Zweifel zur Sprache gebracht. Letztere richten sich dabei nicht allein gegen gesellschaftliche Schieflagen oder den eigenen Lebensweg, sondern bisweilen auch gegen das Projekt einer empirischen Annäherung selbst. Somit möchte dieser Band auch einen Beitrag zur Diskussion um die Möglichkeiten ethnographischer Praxis leisten.
  • Mirko Uhlig wagt es, sich der klassischen Herangehensweise der Ethnologie im Feld zu widersetzen, und denkt neue, andere Wege, die er wissenschaftlich fundiert mit einer reichen Kenntnis des Fachdiskurses untermauert. Solche Abschlussarbeiten sind für eine Weiterentwicklung des Faches und eine lebendige Diskussion, wie die Ethnologie mit dem Feld, den Menschen und der Wissenschaft weiter verfahren möchte, unabdingbare Grundlage. [...] Mit der vorliegenden Arbeit ist Mirko Uhlig ein wichtiger Beitrag zum Fach gelungen. Nicht nur die akribische Erhebung von Daten im Feld, der grundsolide Umgang mit den interviewten Personen und der Ethnographie, sondern auch besonders das In-Frage-Stellen des Faches und der eigenen Person, gekoppelt mit Lösungsvorschlägen, gibt dieser Arbeit eine besondere Note. - Kathrin Fischer, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde (2018), S. 319
  • Was mit Mirko Uhligs Dissertation vorliegt, ist eine gemessen an der Themenstellung kaum Wünsche offenlassende Arbeit, die bedingt durch die konsequente Einarbeitung des narrativ explizierten empirisch ermittelten Materials ebenso wie die stete Autoreflexion, wie sie in der ethnologischen Forschung heute als unabdingbar betrachtet wird, im Umfang einer Habilitationsschrift ausgefallen ist. Da der Schamanismus in der Volkskunde völlig im Gegensatz zu seiner Behandlung in der außereuropäisch orientierten Ethnologie und Religionswissenschaft kaum eine solch ausführliche Würdigung gefunden hat, bestand seit langem ein Desiderat nach einer breit angelegten Studie, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts bislang singulär geblieben ist. - Hans-Peter Mederer, in: Zeitschrift für Volkskunde 114. Jahrgang 1/2018, S. 135-137
  • Prof. Dr. Mirko Uhlig studierte Volkskunde, Ethnologie sowie Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Magisterabschluss 2008. Von 2008-2010 wissenschaft licher Volontär am LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn, anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter im Mainzer DFG-Projekt "Sinnentwürfe in prekären Lebenslagen", 2015 Promotion in Kulturanthropologie/Volkskunde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, dort seit 2016 als Juniorprofessor für Kulturanthropologie/Volkskunde tätig. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind neben der Medikalkultur- und Religiositätsforschung das Phänomen Reenactment sowie Fragen der Rechtsanthropologie.